Coup wegen Drogen

Bei Sprengung von Bankomat verletzt – zwei Jahre Haft

Österreich
29.09.2011 19:12
"Plötzlich war da ein lauter Knall, dann weiß ich nichts mehr." Nur schemenhaft sind die Erinnerungen eines 27-jährigen Kärntners an einen Einbruch in Wien. Bei der Sprengung eines Bankomaten kam es zu einer Explosion, bei der er schwer verletzt wurde. Seither kann er seine rechte Hand kaum mehr bewegen.

Drogen seien an allem schuld gewesen, wollte der Angeklagte Richter Christian Böhm vermitteln. Schuld daran, dass er, der HTL-Absolvent mit gutem Job, kriminell geworden sei. Bei einer Drogenparty in Sofia war er von drei Bulgaren angesprochen worden - ob er nicht Hilfsdienste leisten könne, fragten sie. Und sie gaben ihm Geld, mit dem er Gasflaschen, Schläuche und andere Utensilien kaufen sollte.

"In drei Tagen war das Geld weg"
Gegenstände, die notwendig sind, um Bankomaten zu sprengen. Er willigte ein, aber: "In drei Tagen war das Geld weg. Verbraucht für Drogen." Woraufhin die Bulgaren ihn zwangen, auch mitzumachen - mit Drohungen gegen seine Familie. Um seine Schulden abzuzahlen, sollte der Kärntner bei den Einbrüchen mitfahren. Ein erster Versuch, einen Bankomaten zu sprengen, scheiterte noch.

"Überall war nur mehr Feuer"
Doch am 26. April 2011 fuhr der Mann - widerwillig, wie er sagte - mit zwei Bulgaren zu einer weiteren Bank-Austria-Filiale in Wien-Favoriten. "Wir haben Gas eingeleitet", erzählte er, "dann ein Kabel verlegt." Plötzlich kam es zur Explosion: "Überall war nur mehr Feuer." Der Kärntner wurde verletzt und von den Komplizen auf der Straße liegen gelassen. Seine rechte Hand kann er seither kaum mehr bewegen. Wer seine Mittäter waren, will er aber nicht sagen.

Urteil: zwei Jahre Haft. Verteidiger Michael Vallender: "Ich werde für meinen Mandanten um eine Therapie ansuchen. Sollte die erfolgreich sein, wird die Strafe bedingt nachgesehen."

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