Kein Grenzstau mehr

Kroatien jubelt über Schengen-Beitritt

Österreich
09.04.2023 11:56

Der Chef des kroatischen Tourismusverbandes hat im „Krone“-Interview über offene Grenzbalken, die Euro-Einführung und Teuerungen gesprochen. 

„Krone“: Herr Direktor Ostojić, Kroatien und Italien sind für die Österreicher die beliebtesten Auslandsdestinationen. Was erwarten Sie von der ersten Saison nach der Pandemie?
Velko Ostojić: Die Ergebnisse, die wir während der Pandemie erzielt haben, machen deutlich, dass die Menschen selbst im Falle einer gesundheitlichen Bedrohung nur ungern auf ihren Sommerurlaub verzichten. In dieser Zeit hat sich Kroatien als sicheres Reiseziel gezeigt, das sich schnell an Krisensituationen anpassen kann. In den vergangenen zwei Jahren war Kroatien für viele Gäste aus unseren wichtigsten Emissionsländern, einschließlich Österreich, die nächstgelegene und sicherste Destination am Mittelmeer. Wir glauben, dass dies ein wertvolles Versprechen für die kommenden Jahre ist, in denen wir hoffentlich von einer Pandemie verschont bleiben.

Velko Ostojić (Bild: Croatian Tourism Association)
Velko Ostojić

Sie sind demnach zuversichtlich, dass die Gäste zurückkehren. Ein Sommer wie damals also?
Laut Recherchen zum österreichischen Markt ist Kroatien dieses Jahr das begehrteste Reiseziel, wenn es um die Anreise mit dem eigenen Auto und den Sommerurlaub geht. Schon in den ersten beiden Monaten dieses Jahren verzeichneten wir aus Österreich ein Plus von 29 Prozent bei den Nächtigungen im Vergleich zu 2019, also vor Corona. Und auch Ostern sieht durchaus erfreulich aus.

Der Beitritt zum Schengen-Raum spielt Kroatien hier natürlich in die Karten.
Das war natürlich eine großartige Nachricht für die kroatische Wirtschaft, vor allem aber für den Tourismus. Der Beitritt zu Schengen führt zu einem viel schnelleren Passagierfluss aus der EU nach Kroatien, und dies ist für uns äußerst wichtig, da wir eine dominierende Autodestination sind. Etwa 70 Prozent der österreichischen Touristen kommen mit dem Auto. Daher wird die Vermeidung der Massen an der Grenze, die in der Sommersaison ein alltäglicher Anblick waren, sicher ein zusätzlicher Anreiz für sie sein, Kroatien für den Urlaub zu wählen.

Kroatien hat heuer den Euro eingeführt, dazu kommen Krieg und Inflation. Die Preise haben bereits deutlich angezogen. Bekommt man dafür mehr für sein Geld?
Der aktuelle Stand der Reservierungen spricht für eine erhebliche Nachfrage hauptsächlich für Einrichtungen höherer Qualität, die es geschafft haben, kontinuierlich in die Qualität der Unterkunft und des Services zu investieren. Natürlich führt der Inflationsdruck zu einem Preisanstieg, aber die Situation ist in allen EU-Ländern ähnlich. Preiserhöhungen sollten aber gerechtfertigt sein, damit das Angebot wettbewerbsfähig bleibt. Das ist eine elementare Marktlogik, die immer gilt. Es ist allen klar, dass die Konkurrenz im mediterranen Raum stärker wird und die Gäste jedes Angebot im Detail studieren werden. Aber wir glauben, dass wir unseren Gästen in Kroatien wirklich etwas zu bieten haben.

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