Fliegende Bomben

US-Bastler plante Pentagon-Anschlag mit Modellflieger

Ausland
29.09.2011 08:14
Die US-Behörden haben einen Terrorverdächtigen festgenommen, der Anschläge in Washington geplant haben soll. Der 26-jährige Rezwan F. soll vorgehabt haben, mit Sprengstoff beladene Modellflugzeuge (Bilder) in das Pentagon und den Kongress fernzusteuern. Er wurde am Mittwoch in der Nähe von Boston festgenommen, teilte die Justiz im Bundesstaat Massachusetts mit.

Der 26-jährige US-Bürger ging nach Angaben der Bundespolizei FBI verdeckten Ermittlern ins Netz. In einer 42-seitigen Erklärung legen die Behörden dar, wie der diplomierte Physiker seit Frühjahr 2010 einen "Heiligen Krieg" gegen die USA und "Feinde Allahs" geplant haben soll.

F.: "Ich habe keine andere Wahl"
Im Gespräch mit Agenten, die sich als Komplizen ausgegeben hatten, soll F. etwa gesagt haben, er verspüre einen starken Drang, die USA anzugreifen: "Ich kann nicht aufhören, ich habe keine andere Wahl", zitiert die "New York Times" aus dem Behörden-Protokoll. In mehreren aufgezeichneten Gesprächen habe F. erzählt, er ziele auf den "psychologischen" Effekt durch die Tötung von Amerikanern ab, darunter Frauen und Kinder.

Der 26-Jährige lieferte den verdeckten Ermittlern zwei USB-Sticks mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen für Anschläge auf das Pentagon und den Kongress in Washington. Im Mai 2010 reiste er in die Hauptstadt, um Fotos seiner Ziele und möglicher Orte zum Starten der Modellflugzeuge zu machen.

Wollte auf flüchtende Menschen schießen
Einem Agenten erzählte er dann, seine Pläne ausweiten zu wollen und dem Angriff aus der Luft auch eine Attacke am Boden folgen zu lassen. Dabei sollten sechs Attentäter, darunter er selbst, mit Sturmgewehren ausgerüstet werden und auf die aus den Gebäuden flüchtenden Menschen schießen.

Am Mittwoch erfolgte der Zugriff der Beamten, als F. neu gelieferte Waffen in einem Transportbehälter verstauen wollte. Die verdeckten Ermittler hatten den diplomierten Physiker mit Sprengstoff, einem ferngesteuerten Modellflugzeug sowie Handfeuerwaffen versorgt. Die Öffentlichkeit sei aber zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen, teilte die Bundespolizei mit. Die FBI-Agenten hätten den Sprengstoff unter Kontrolle gehabt.

Verdächtiger wollte Al-Kaida im Irak unterstützen
F. wird neben den geplanten Anschlägen auf das Pentagon und den Kongress außerdem vorgeworfen, versucht zu haben, Material zum Bombenbau für Anschläge auf US-Soldaten im Irak weiterzuleiten. Staatsanwältin Carmen Ortiz sagte, er habe Mobiltelefone zu Zündern umbauen wollen, um diese dem Terrornetzwerk Al-Kaida zur Verfügung zu stellen. Der Verdächtige habe seit Langem "gewalttätige Akte gegen unser Land" geplant, sagte Ortiz.

Im Falle einer Verurteilung drohen F. bis zu 15 Jahre Haft für die Unterstützung von Extremisten im Ausland, bis zu 20 Jahre für versuchte Angriffe auf US-Verteidigungseinrichtungen und noch einmal bis zu 20 Jahre für die Pläne, Staatsgebäude zu beschädigen oder zu zerstören. Er soll am kommenden Montag dem Haftrichter vorgeführt werden und bis dahin in U-Haft bleiben.

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