Verrückter Trend

Darum essen Fitness-Influencer jetzt Hundefutter

Viral
08.04.2023 17:43

Immer wieder nehmen virale Aktionen in den sozialen Medien durchaus skurrile Züge an - aktuell beschäftigen sich diverse Fitness-Influencer wieder einmal mit Ernährung. Was zunächst noch harmlos klingt, könnte bei so mancher Person aber auch Übelkeit hervorrufen. Sie essen nämlich Hundefutter. krone.at verrät die Hintergründe des eher unappetitlichen Trends.

Was tun manche Menschen nicht alles, um möglichst große Muskeln zu bekommen, sich dadurch noch mehr ins Rampenlicht der schnellen Klicks zu bugsieren: Losgetreten hat die ungewöhnliche Ernährungsweise der amerikanische Fitness Influencer Henry Clarisey via TikTok. 

„Googelt bloß nicht, wie viel Protein (Anm. Eiweiß) in Hundefutter ist“, erklärte er seinen Hunderttausenden Followern vor Kurzem: „Ihr könntet in Versuchung geraten.“ Vor der Kamera isst der Sportler Trockenfutter aus einer Schüssel, in einem weiteren Video dann Katzenfutter.

Fans eiferten ihrem Idol nach
Drei Millionen Menschen erreichte der New Yorker mit seinem Hundefutter-Video - was zunächst wie ein eher mäßiger Scherz wirkt, wurde sogleich ernst genommen. Die Firma MyFitnessPal meldete etwa, dass vermehrt Nutzer der dazugehörigen Plattform ebenfalls Hundefutter in ihre Ernährungspläne aufgenommen haben.

Clarisey ist dabei nicht die erste bekannte Persönlichkeit, die öffentlichkeitswirksam Tierfutter zu sich nahm. Schon 2016 erzählte Tennis-Star Serena Williams in einem Snapchat-Video, von der Dosennahrung ihres Yorkshire Terriers gekostet zu haben. Sie verglich den Geschmack damals mit Reinigungsmittel und empfahl dringlich, kein Hundefutter zu essen.

Alternative zu Proteinshakes?
Doch taugt Tierfutter überhaupt, um die teuren Proteinshakes zu ersetzen? Immerhin enthält Hundefutter einen Proteinanteil von bis zu 70 Prozent - und das bei einem Preis von weniger als vier Euro pro Kilogramm, also deutlich günstiger als die für Menschen vorgesehene Variante. Tatsächlich riskiert man, wenn man einmalig Hunde- oder Katzenfutter isst, nicht unmittelbar seine Gesundheit. 

Hufe, Klauen, Borsten- „tierisches Eiweiß“
Mittel- oder langfristig ist es jedoch nicht als Nahrungsmittel für Menschen geeignet. Zwar liest sich die Zutatenliste normalerweise recht unauffällig, das darin enthaltene Fleisch ist jedoch aufgrund gesundheitsrechtlicher Regelungen nicht für den Menschen vorgesehen. Was etwa so salopp als „tierisches Eiweiß“ angegeben wird, sind sehr oft sogenannte Kategorie III-Schlachtabfälle - dazu zählen Hufe, Klauen oder auch Borsten.

Dazu muss - im Gegensatz zu menschlicher Nahrung - nicht überprüft werden, ob Tierfutter schädliche Substanzen beinhaltet oder frei von Salmonellen ist. Dazu kommt, dass eine zu hohe Zufuhr von Eiweiß auch gesundheitliche Folgen haben kann. Dies reicht von Nierensteinen über Gewichtszunahme, bis hin zu Verstopfungen. Auch ein erhöhter Cholesterinspiegel kann auf eine übermäßige Proteineinnahme folgen.

Clarisey: „War Versuch definitiv nicht wert“
Auch Clarisey selbst versuchte inzwischen, die Geister, die er rief, wieder in die Futterdose zu bekommen. „Es schmeckte wie kleine Stücke Kot und ich glaube definitiv nicht, dass es den Versuch wert war“, erklärte er gegenüber „Buzzfeed“. „Auch wenn es viel Protein ist - ich würde künftig lieber ein Steak oder Proteinpulver wählen“, so sein Fazit.

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