Wegen Personalmangels

Hausärzte kürzen nun die Notdienste deutlich

Oberösterreich
02.04.2023 07:00

Zwischen 23 und 7 Uhr früh wird es im Bezirk Braunau (OÖ) künftig keine Visiten mehr geben. Dass im Bezirk Braunau bereits jetzt an manchen Wochentagen sogar schon nach 19 Uhr kein Hausarzt mehr ausfährt, wurde in einem Brief an das Rote Kreuz verkündet. Von wem der kommt, ist allerdings unklar.

Ein Informationsblatt zur prekären Situation des Hausärztlichen Notdienstes (HÄND) im Bezirk Braunau sorgte am Samstag bei Vertretern der Ärztekammer für Verwunderung – auch wenn dessen Inhalt großteils bestätigt wird. Denn dieses an 150 Rotkreuz-Mitarbeiter versandte Schreiben, das auch in Arztordinationen aufgelegt worden sein soll, stammte nicht von der Interessensvertretung. „Die Ärzteschaft des Bezirks muss Ihnen mitteilen, dass die Besetzung des hausärztlichen Notdienstes nicht mehr uneingeschränkt gewährleistet werden kann. Das gilt ab April 2023“, heißt es darin.

15.000 ohne Hausarzt
Schuld daran sei der Ärztemangel - 15.000 Patienten im Bezirk stünden ohne angestammten Hausarzt da. Diese eklatante Unterversorgungs sei nicht mehr zu kompensieren. In dieser Lage zusätzlich Nachtdienste zu leisten, wäre unmöglich. Daher werde an einigen Wochentagen zwischen 19 und 7 Uhr kein HÄND-Arzt mehr zur Verfügung stehen. Beschwerde-Patienten wird unter anderem geraten, nachts Krankenhaus-Ambulatorien aufzusuchen.

Zitat Icon

Braunau hat genauso wie Grieskirchen oder Perg sehr viele unbesetzte Hausarztstellen. Es ist für die aktiven Kollegen kaum noch zumutbar, sich für den HÄND die Nacht um die Ohren zu schlagen und dann in der Früh in der überfüllten eigenen Praxis weiterzuarbeiten.

Wolfgang Ziegler, Ärztekammer OÖ (Bild: © Jack Haijes)

Wolfgang Ziegler, Vize-Kurienobmann in OÖ

Verfasser unklar
„Das Schreiben stammt nicht von uns, doch es stimmt, dass es massive Personalprobleme gibt. Der HÄND muss deshalb umgestellt werden. Spätestens ab 1. Jänner 2024 gibt es Visiten nur noch bis 23 Uhr. Die meisten Bezirke werden aber schon im Juli darauf umsteigen“, sagt Wolfgang Ziegler, Vize-Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte. Bis 7 Uhr früh könne dann nur noch telefonisch unter der Notrufnummer 1450 Rat eingeholt werden.

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