Die wildesten Scherze

Nur am 1. April brennt in Kurstadt auch der Schnee

Oberösterreich
01.04.2023 08:00

Es ist gesetzlich erlaubt und hat eine lange Tradition: Der heutige Tag spült immer wieder besonders interessante und zuvor kaum vorstellbare „Neuigkeiten“ an die Oberfläche.

Die Hochblüte der Aprilscherze scheint inzwischen eigentlich vorbei. Denn in Zeiten von täglichen Fake News und  -Videos in Sozialen Medien sind die Menschen sogar am 1. April schon eher vorsichtig geworden, was sie veröffentlichen. Dennoch kommt es aber auch nach wie vor noch zu Scherzberichterstattungen, die für öffentliche Erregung sorgen.

Veganer Jahrmarkt
„Der Urfahraner Markt wird vegan!“, hieß es etwa im Vorjahr von der Stadtkommunikation Linz. Eine Meldung, die für Aufsehen sorgte und jede Menge negative Resonanz nach sich zog. Die Sorge, dass die beliebten Grillhendln und Kalbsbratwürstel künftig vom Marktgelände verbannt werden, regte nicht nur Linzer massiv auf. Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) sah sich schließlich gezwungen, zu dieser Verlautbarung auf Distanz zu gehen: Er sprach von einem „deplatzierten, misslungenen und sogar peinlichen Scherzbeitrag“.

Bullenhai im Badesee
Für Gesprächsstoff sorgte vor einigen Jahren auch eine Meldung der Wasserrettung Oberösterreich, wonach im Pleschinger See ein ungewöhnlicher Fisch entdeckt worden sei, der von einem Experten des Biologie-Zentrums als Bullenhai identifiziert werden konnte. Außer harmlosen Süßwasserfischen schwamm dort allerdings nichts im See. Die Aufregung hielt nur kurz an.

Schneeverbrennungsofen
Besonders nachhaltig war offenbar dagegen ein Aprilscherz in Bad Leonfelden. Der örtliche Mesner und Pfarrkino-Betreiber Johann Haider hatte 1995 gemeinsam mit dem Unternehmer und Erfinder Johann Keplinger die Idee für eine Schneeverbrennungs-Anlage. „Damals war ein sehr schneereicher Winter und die weiße Pracht Ende März noch im Übermaß vorhanden“, erinnert sich Haider.

Sein Freund Keplinger konstruierte daraufhin den „Prototyp“ für eine nachhaltige Art der Energiegewinnung. Davon wurde ein Foto gemacht und am 1. April in einer regionalen Zeitung publiziert. „Die Idee lautete, Schnee zu verbrennen und damit Strom zu erzeugen“, so der 75-Jährige, der in seiner Zeit als ehrenamtlicher Rotkreuz-Helfer ebenfalls jedes Jahr für Aprilscherze sorgte. Unter anderem ließ er Bildaufnahmen von Rotkreuz-Mitarbeitern aus Bad Leonfelden im tschechischen Frymburk (Friedberg) sowie vice versa anfertigen und verkündete dann, dass die Einsatzteams einander künftig grenzüberschreitend aushelfen würden.

Im Fall der Schneeverbrennungsanlage war das Echo jedenfalls enorm. Haider: „Noch Jahre später wollten Menschen unseren Prototyp begutachten und äußerten Kaufinteresse.“

Hufschmiede für Zugpferde der ÖBB-Railjets gesucht
Die ÖBB überraschen aktuell übrigens mit einem interessanten Jobangebot: Sie suchen Hufschmiede für die Zugpferde ihrer Railjets. „Die Tiere sorgen ab sofort für noch mehr klimafreundliche PS auf der Schiene. Darüber hinaus können wir sie zum Abgrasen unserer Grünstreifen nahe den Gleisen einsetzen“, schlägt Vorstandschef Andreas Matthä die Werbetrommel dafür.

„Krone“-Kommentar: Dumm ist nur, wer humorlos agiert
Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Eine Weisheit, die man sich bei Aprilscherzen ganz besonders zu Herzen nehmen sollte. Wer heute auf einen (halb)lustigen Schelmenstreich reinfällt und vielleicht dumm dasteht, sollte sich nicht grämen. Denn was soll’s: Das gehört dazu, hat Tradition. Es gibt kaum jemanden, der im Lauf seines Lebens nicht irgendwann in den April geschickt wird.
Ist ein Scherz gut vorbereitet, sind - ähnlich wie in der TV-Show „Versteckte Kamera“ - selbst die Klügsten nicht davor gefeit. Mein Rat: gelassen bleiben, durchatmen und mitlachen. Das ist sympathisch und erhält Freundschaften.

 

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