Der Forderung des Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG), Oskar Deutsch, ein Shoah-Zentrums am Dr.-Karl-Lueger-Platz in Wien zu errichten, kann Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) nichts abgewinnen. Er sei mit Deutsch in vielem einverstanden, insbesondere was das Shoah-Zentrum betrifft, „es ist aber kein Weg, dass wir einfach die Geschichte streichen“, sagte er am Sonntag in der ORF-Sendung „Hohes Haus“.
Freilich soll das Denkmal entsprechend konnotiert werden, er halte aber nichts von der „Cancel Culture“, so Sobotka: „Wir brauchen auch das bewusste Stehen zu unserer Vergangenheit, auch wenn sie nicht immer von Ruhm zeugt.“
An Luegers antisemitscher Haltung sei „nicht zu rütteln“, sie sei zutiefst abzulehnen, Lueger habe aber auch viel für die Entwicklung der Stadt, die Entwicklung des modernen Wiens getan.
An Luegers antisemitscher Haltung ist nicht zu rütteln, sie ist zutiefst abzulehnen. Lueger hat aber auch viel für die Entwicklung der Stadt, die Entwicklung des modernen Wiens getan.
Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP)
IKG-Präsident fordert Shoah-Zentrum
Deutsch hatte gefordert, dass das Lueger-Denkmal, „ein Denkmal eines Antisemiten“, „weg, entsorgt“ gehöre. Deutsch hatte sich wiederholt für ein Shoah-Zentrum nach dem Vorbild von Einrichtungen in den USA oder Israel in Wien ausgesprochen, da es immer weniger Zeitzeugen gebe.
Dem kann Sobotka viel abgewinnen. Etwa eigne sich aus seiner Sicht dafür der Morzinplatz, wo sich das Gestapo-Zentrum befunden habe. Der Nationalratspräsident schlug vor, eine Findungskommission zu installieren. Für ihn sei es „mehr als notwendig“, sich dieses Themas anzunehmen.
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