Das C4 - vom Minister „Cyber-Cobra“ getauft - überführt Täter mit moderner Technik. Die „Krone“ liefert einen ersten Blick hinter die Kulissen.
Als im März 2021 eine Trafikantin am Wiener Alsergrund vom „Ex“ mit Benzin übergossen wurde und nach vierwöchigem Todeskampf im Spital verstarb, waren die Ermittler des Cybercrime Competence Center (C4) jene, die für stichhaltige Beweise sorgten. In Kleinstarbeit retteten sie die verschmorte Festplatte, die die grausigen Szenen aufzeichnete. Darauf zu sehen: der kaltblütige Mörder.
90 Kriminalisten – bald auf 128 aufgestockt – werten bei „Krone“-Lokalaugenschein in der modernen Zentrale im Herzen der Stadt nicht nur Handydaten aus. Sie sichern Inhalte zerstörter Datenträger, lokalisieren, wo kinderpornografische Fotos angefertigt wurden. Ist das Kennzeichen eines Autos unkenntlich, wird es hier kenntlich gemacht. Aus Krypto-Konten konnte man schon mehr als 5,2 Millionen Euro sicherstellen. Mit eigens entwickelten Werkzeugen durchsucht das C4 das Darknet nach illegalen Umschlagplätzen. Eine Arbeit, die international ankommt und auch Innenminister Gerhard Karner stolz macht, „denn die Internetkriminalität steigt auch in Österreich von Jahr zu Jahr“.
Von hier aus bilden wir auch IT-Ermittler in allen österreichischen Bezirken sowie Staatsanwälte im Umgang mit Cybercrime aus.
Andreas Holzer, Direktor des Bundeskriminalamts
Beweise gegen Tiroler Vater gefunden
Die Erfolgsbilanz liest sich jedenfalls gut. So legte man einem Wiener das Handwerk, der einen Auftragsmörder im Netz bestellen wollte. Auch gegen den Vater (38) des sechsjährigen Buben, der tot in der Kitzbüheler Ache trieb, fanden die Ermittler belastende Beweise.
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