Kurzarbeit im Werk in Heiligenkreuz im Burgenland, vorübergehend stillgelegte Produktionslinien, Kosteneinsparungsprogramm! Schon in den letzten Monaten war spürbar geworden, wie sehr die Lenzing AG unter Druck geraten ist. Nun legte der von Oberösterreich aus agierende Fasererzeuger seine Zahlen für 2022 vor, die einen Verlust ausweisen.
Der zuletzt durch eine Cyberattacke geforderte Feuerwehrausstatter Rosenbauer rutschte im Vorjahr in die Verlustzone, weil Materialkosten enorm gestiegen waren und die Preise zum Teil nicht weitergegeben werden konnten. Nun weist mit der Lenzing AG ein weiterer österreichischer Vorzeigebetrieb rote Zahlen für das abgelaufene Jahr aus. Der Fasererzeuger aus Oberösterreich steigerte zwar den Umsatz auf 2,57 Milliarden Euro, erzielte aber ein Jahresergebnis von minus 37,2 Millionen Euro.
Standort Lenzing wird um 150 Arbeitsplätze reduziert
Weil sich das Ergebnis schon abgezeichnet hatte und auch die Nachfrage nach Fasern rückläufig war, hat Vorstandschef Stephan Sielaff ein Kosteneinsparungsprogramm aufgesetzt. Das trifft auch das Personal, wo Überstunden und Urlaube abgebaut werden, Wochenarbeitsstunden generell angepasst werden und auch Jobs eingespart werden. Allein am Standort Lenzing werden 150 Arbeitsplätze gekürzt, das passiert zu einem Teil aber auch durch natürliche Abgänge, die nicht nachbesetzt werden.
„Werden gestärkt aus dieser Krise hervorgehen“
Sielaff macht sich um die Lenzing-Zukunft keine Sorgen: „Aufgrund der multiplen Krisen des vergangenen Jahres waren wir sehr starkem Gegenwind ausgesetzt. Dennoch können wir mit großer Zuversicht nach vorne blicken, denn der mittel- und langfristige Bedarf an nachhaltigen Innovationen bleibt ungebrochen und die Nachfrage nach umweltverträglichen Fasern wird weiter steigen.“ Der Lenzing-Vorstandschef spricht von „strukturellen Anpassungen der Kostenbasis“: „Wir werden gestärkt aus dieser Krise hervorgehen.“
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