Herbe Enttäuschung

Benko: Management-Hoffnung rückt ab

Keine „Helm-Pflicht“ im Signa-Chaos: Günther Helm (li.), René Benko

(Bild: Gerhard Bartel, Archiv, Krone KREATIV zVg AFP)

„Showdown im Reich des René Benko“ - unter diesem Titel berichtet das „Manager Magazin“ über eine „Spitzenpersonalie“, die mit einer herben Enttäuschung für den Kaufhausjongleur endete. Denn: Günther Helm, 43, einst Chef von Hofer und danach bei der Drogeriekette Müller, soll ab April ein Engagement als CEO des börsennotierten Handelsunternehmens Cenomi Retail mit Sitz in Saudi-Arabien bevorzugen.

Das „Manager Magazin“ will auch die Hintergründe dazu in Erfahrung gebracht haben: „Der langjährige Aldi-Manager, der Benko auch privat eng verbunden ist, hatte bereits einen unterschriftsreifen Vertrag vorliegen. Hinter den Kulissen tobte jedoch ein Wettstreit mit Benkos bisherigem Statthalter Dieter Berninghaus, denn Helm strebte laut Insidern keine Rolle neben Berninghaus an, sondern wollte die alleinige Verantwortung tragen.“ Benko habe sich „bis zuletzt mit der Entscheidung schwergetan“, auf welchen der beiden Manager er in seiner schwer angeschlagenen Handels-Sparte setzen wolle. 

Der Vorgang mit einem unterschriftsreifen Vertrag könnte bei Benko durchaus Assoziationen wecken: Er soll einst einem ehemaligen hohen Mitarbeiter im Finanzministerium einen Dienstvertragsentwurf vorgelegt haben. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hegte den Verdacht der Bestechung, es kam zur Hausdurchsuchung in den Signa-Büros.

Nach den Gerüchten um Deutsche Bank, Bankenaufsicht und Investor Klaus-Michael Kühne, der laut einem Medienbericht mit seinem Engagement bei Signa nicht unbedingt überglücklich sein soll, rückt nun offenbar auch Günter Helm vom Freund mit dem Bärtchen ab.

Dabei war der Vertraute von Ex-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im Oktober, wenige Tage nach den Hausdurchsuchungen, sogar Gast bei der pompösen Eröffnung des Shopping-Klotzes in der Wiener Mariahilfer Straße. Er saß dort neben Benkos Beirätin Susanne Riess-Hahn und machte eifrig Fotos. Jetzt zieht es Helm in den Wüstenstaat. Mit ein Grund laut „Manager Magazin“: „Statt einer schwierigen Restrukturierung bei Signa lockt nun die Expansion eines vielseitig aufgestellten Handelskonzerns.“