Verfehlte Politik

SPÖ Feldkirch lässt kein gutes Haar am Bahnhof

Vorarlberg
01.03.2023 16:30

Der Bahnhof Feldkirch sei für Bewohner und Touristen gleichermaßen unattraktiv, kritisieren die Sozialdemokraten. Es fehle an Grundlegendem. Nicht einmal ein Stadtplan sei zu finden, geschweige denn ein Kiosk.

Mit der Feldkircher Bahnhofcity sollte ein urbaner Lebensraum mit hoher Lebensqualität entstehen. So lautete jedenfalls das Versprechen der Beteiligten - also Stadt, ÖBB und Bauträger. Dafür wurde eine Menge Geld in die Hand genommen. 60 Mio. Euro hat das Projekt Bahnhofscity gekostet, der Umbau der Bahnhofshalle und der Nebengebäude noch einmal sechs Millionen.

Ziel verfehlt
Noch heute wirbt der Quartiersentwickler auf seiner Webseite damit, eine „Willkommen-im-Leben City“ umgesetzt zu haben. Die Realität sehe aber anders aus, meint die SPÖ Feldkirch. „Das Ziel, einen attraktiven Ort für Bewohner und Touristen zu schaffen, wurde verfehlt“, macht Elias Wehinger, stellvertretender Vorsitzender der roten Stadtpartei, aus seinem Unmut kein Hehl.

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Das Ziel, einen attraktiven Ort für Bewohner und Touristen zu schaffen, wurde verfehlt.

Elias Wehinger, stellvertretender Vorsitzender der SPÖ Feldkirch

„Es wurde viel Geld in die Hand genommen, aber dabei völlig verabsäumt, aus dem Quartier einen inklusiven Ort zu machen, der alle gesellschaftlichen Gruppen anspricht.“ Wehinger meint damit etwa das Angebot für Touristen. „Wenn jetzt eine Familie am Bahnhof ankommt und die Stadt besichtigen will, findet sie nicht einmal einen Stadtplan, geschweige denn eine Touristeninfo oder auch nur Prospekte“, kritisiert der Sozialdemokrat.

„Das Einzige was die Gäste sehen, ist eine große Tafel mit den Zugabfahrtzeiten. Das lädt eher ein, schnellstmöglich woanders hinzufahren.“ Generell fehle es an Grundlegendem: ein ständig defekter Bankomat, kein Kiosk, Taxis nur im Tiefgeschoß, kein Restaurant, ein WC für das man zahlen muss, kein Fahrradverleih und kein Trinkwasserbrunnen. Insofern sei es ein schlechter Witz, dass aktuell über die Erhöhung der Tourismusabgabe debattiert werde, findet Wehinger.

Kritisch sieht er auch die Gentrifizierung des Areals, also das Vertreiben von Randgruppen. „Deshalb haben wir im vergangenen Herbst auch das Alkoholverbot am Bahnhof strikt abgelehnt.“ Geht es nach ihm, sollte man Menschen, die ohnehin kaum Ausweichmöglichkeiten haben, an öffentlichen Orten halten. „Hier erreicht man sie viel leichter“, ist er überzeugt.

Caritas-Café sieht Fortschritte
Etwas entspannter sieht man im „Caritas Café“, also jenem Ort, an dem auch Außenseiter willkommen sind, die Situation. „Im Prinzip läuft es gut“, sagt Mitarbeiter Peter Pfeifer. Die Aufgabe sei zwar herausfordernd, „war aber schon schlimmer“. Schließlich habe man in der Vergangenheit sogar darüber diskutiert, das Café am Bahnhof aufzulassen. Das zumindest scheint vom Tisch zu sein.

Porträt von Vorarlberg-Krone
Vorarlberg-Krone
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