Das kleine Bronski-&-Grünberg-Theater in Wien-Alsergrund hat sich zu einem Garanten für feine Komödien entwickelt. Die „Krone“ hat mit den beiden Gründern Alexander Pschill und Kaja Dymnicki über ihr neues Stück „Caesars Büro“ gesprochen.
Der Tyrann muss sterben. Also wird Caesar zurzeit im Theater Bronski & Grünberg zu Grabe getragen. Wenn auch ein wenig ungewohnt: sehr, sehr frei nach Shakespeare und nicht im alten Rom, sondern in den schrillen 70er-Jahren. „Shakespeares Stück ist zeitlos und immer noch aktuell“, sind Alexander Pschill und seine Lebensgefährtin, die Regisseurin Kaja Dymnicki, überzeugt. „Autokratie, Faschismus, Populismus, antidemokratische Tendenzen - ich wünschte, es wäre nicht so aktuell“, so Pschill.
So ernst die Thematik, so wenig ernst geht es auf der Bühne zu. Aus Shakespeares Drama „Julius Caesar“ wird hier eine vergnügliche Krimikomödie. „Wir haben unsere Version mit sehr viel Liebe zum Original entwickelt, uns mit Respekt genähert - und dann alles über den Haufen geworfen“, erzählt Dymnicki.
„Die Satire ist eine wunderbare Waffe, um aktuelle Missstände aufzuzeigen“, ist Pschill überzeugt. „Man muss nur aufpassen, dass es nicht zum Klamauk wird. Das ist die Gratwanderung bei den Proben. Komödie muss total ernst genommen werden, aber tief drinnen muss man immer wissen, dass man ein Furzkissen in der Tasche hat.“ Für Pschill und Dymnicki ist es nach längerer Pause eine kreative Rückkehr an das Bronski, das sie 2016 mitbegründet haben. "Wir haben damals schnell bemerkt, dass uns Komödie am liebsten ist. Mit ihr kann man auch kleine Mankos eines kleinen Theaters wie wackelnde Pappwände kaschieren - und aus der Not des mangelnden Geldes eine Tugend machen."
Theater „Bronski und Grünberg“
Müllnergasse 2, 1090 Wien
Info: bronski-gruenberg.at
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