Mentale Unterstützung

Alter Bekannter soll Liensberger Flügel verleihen

Ski WM
10.02.2023 09:23

Katharina Liensberger setzt bei der Ski-WM auf die Unterstützung des ehemaligen ÖSV-Trainers und nunmehrigen Mentalcoachs Mathias Berthold. Der Österreichische Skiverband gab diese Zusammenarbeit am Freitag bekannt.

„Es war auch Wunsch von der Katharina, dass man den Mathias dazu holt. Es geht vor allem um die Arbeit im mentalen Bereich, um ihr Selbstvertrauen wieder zu erlangen“, erklärte Alpinchef Herbert Mandl.

Katharina Liensberger und Herbert Mandl (Bild: GEPA pictures)
Katharina Liensberger und Herbert Mandl

Das Projekt der Doppel-Weltmeisterin mit Berthold ist vorläufig auf das Saisonhighlight in Courchevel/Méribel beschränkt, könnte aber auch verlängert werden. Wie der ÖSV betonte, handelt es sich ausschließlich um mentales Coaching, das Schneetraining werde Liensberger weiter unter der Leitung von Technik-Gruppentrainer Georg Harzl absolvieren. Der Vorarlberger Berthold arbeitete zuletzt viel im Fußballbereich, war u.a. von Sommer 2020 bis Sommer 2022 zwei Saisonen lang „Team- und Persönlichkeitsentwickler“ bei Österreichs Vizemeister Sturm Graz.

Mathias Berthold (Bild: Christoph Kothgasser)
Mathias Berthold

Der Ex-Rennläufer hat als Ski-Trainer Läufer und Läuferinnen aus verschiedensten Ländern zu Olympia- und WM-Medaillen sowie zahlreichen Weltcupsiegen gecoacht. In seiner vierjährigen Ära als ÖSV-Herrenchef (2010 bis 2014) hatte Marcel Hirscher zu siegen begonnen.

Trennung von Magoni - Top-Ergebnisse blieben aus
Liensberger fährt den eigenen Erwartungen in dieser Saison weit hinterher. Nur dreimal kam die 25-Jährige im Weltcup in die Top-10, ihr bestes Resultat ist Rang fünf im Riesentorlauf von Killington. Nach der Trennung von Starcoach Livio Magoni vor drei Wochen wurden die Ergebnisse eher schlechter als besser. In der zweiten WM-Woche tritt sie als Titelverteidigerin im Slalom- und Parallelbewerb auf. Ihr wahrscheinlicher Start folgt am Dienstag im Teambewerb. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es noch nicht.

Die Chemie zwischen Katharina Liensberger und Livio Magoni hat einfach nicht gepasst. (Bild: GEPA pictures)
Die Chemie zwischen Katharina Liensberger und Livio Magoni hat einfach nicht gepasst.

In den Tagen vor der WM fuhr Liensberger vor den Augen von Mandl und Frauen-Chefcoach Thomas Trinker in der Arena von Zürs einige Trainingsfahrten. Diese Trainingsleistungen seien „absolut okay gewesen“, sagte Mandl. „Es hat einfach ein Problem gegeben, das ins Rennen zu bringen. Das Vertrauen war nicht da - in ihr Können, auch vielleicht ins Material. Um das wiederherzustellen braucht sie ein bisschen Hilfe.“

Kann der Turnaround ausgerechnet bei einer WM gelingen? „Das ist auch für uns aus Trainerperspektive schwer einzuschätzen“, sagt Trinker. „Die Möglichkeit ist da. Wir glauben daran.“ Auch er sprach von schnellen Trainingsschwüngen in Zürs. „Wir haben alles durchprobiert: Kurssetzung, Herangehensweise, Material. Dort hat es wieder sehr gut ausgesehen. Wenn die Spannung vom Rennen und die Erwartungshaltung nicht da ist, fährt sie schnell.“ Für Liensberger sei zuletzt vieles zusammenkommen, betonte der Trainer. Schon vor dem Berthold-Engagement hatte Liensberger mit der ÖSV-nahen Psychotherapeutin Martina Leibovici-Mühlberger zusammengearbeitet.

Magoni nicht mehr auf der Payroll
Magoni stehe mittlerweile nicht mehr auf der Payroll des Verbandes, erzählte Trinker. Die Trennung vom Startrainer sei letztlich eine auch vertraglich einvernehmliche gewesen. „Er hatte einen Werksvertrag. Das hat man runtergerechnet. Die Tage, die er gearbeitet hat, bekam er ausbezahlt“, sagte Trinker.

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(Bild: KMM)



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