Salzburg 39 Punkte, Sturm Graz 33, LASK 27 und Rapid 24! So liest sich das obere Tabellendrittel vor dem Wiederanpfiff der Bundesliga. Das untere lautet dagegen Wolfsberg 17, Altach 15, Ried 13 und Hartberg 11! Was für beide OÖ-Vereine viel Brisanz bedeutet und damit auch eine Frage vorrangig ist: Sind LASK und Ried im Frühjahr besser als im Herbst?
Die Linzer müssen vom Start weg abliefern, die Teilnahme am Europacup ist nicht nur Wunsch, sondern Befehl.
Die Schwarz-Weißen stehen von Beginn an unter Druck: Europacup-Quali, das neue Stadion und eine gehörige teaminterne Konkurrenzsituation. Ob der nigerianische Neuzugang Moses Usor reicht, um das Meer hinter Sturm und Salzburg zu teilen? Gestern wurde auch noch ein zweiter Spieler von Slavia Prag ausgeliehen: Maksym Talovierov kam an Bord, um die Defensive zu stärken.
„Wir wollen dauerhaft um die europäischen Plätze mitspielen“, lässt auch LASK-Präsident Siegmund Gruber keinen Zweifel an der Zielrichtung der Linzer.
Ein besonders süßes Zuckerl wäre das Finale im ÖFB-Cup, von dem die Linzer nur noch zwei Siege entfernt sind. Die Profis von Didi Kühbauer stehen also mächtig unter Druck, die Erwartungshaltung ist himmelhoch. Was durch die neue Arena zusätzlich befeuert wird. Aber: Sie kann Flügel verleihen, jedoch ebenso bremsen – wie man bei Rapid gesehen hat, die im Allianz-Stadion den einst gefürchteten Heim-Nimbus verloren hat.
Kühbauer gefordert
Wie wird Kühbauer mit Alex Schlager umgehen? Bekommt Lawal seine Chance oder bleibt der scheidende Kapitän Nummer eins? Ein Thema, das für den Kader allgemein gilt. Kann Kühbauer die Stimmung in der Kabine wie im Herbst hochhalten oder gibt’s zu viele Unzufriedene? Ob die neue Nigeria-Rakete Moses Usor wirklich der Dosenöffner sein wird, um Sturm und Salzburg zu attackieren, kann aktuell noch nicht seriös beantwortet werden. Dann würde es für Goiginger eng, Ex-Nationalspieler Balic steht ohnehin schon länger am Abstellgleis. Und im Abwehrzentrum gibt’s durch die Rückkehrer Letard und Boller bald acht Kandidaten.
Da ist Fingerspitzengefühl des Trainers gefragt. Im Sommer ist die nächste Transfer-Offensive in Hinblick auf Europa geplant. Gruber: „Ein Stadion zu bauen hat nur dann Sinn, wenn man das sportliche Budget anheben kann. Ansonsten könnten wir uns den Aufwand sparen und in Pasching bleiben.“
Ried keinen Schritt weiter
Verletzungspech, Transferpolitik - der Vorletzte machte in der Winterpause keinen Schritt nach vor.
Wem um die Innviertler nicht schon zuvor Bange war, der macht sich spätestens seit letzten Samstag 15.12 Uhr Sorgen: Da zog sich mit Samuel Sahin-Radlinger, der im Herbst stärkste Ried-Profi, beim Test-2:2 gegen St. Pölten eine so schwere Knieverletzung zu, dass der Torhüter wohl bis Mai zum Zusehen verdammt ist.
Was - auch wenn als Ersatz Ex-Rapid-Keeper Richard Strebinger kommen wird - ein Verlust ist. Dazu kommt, dass bei den anderen Zugängen Christoph Lang und Roko Jurisic wohl auch Skepsis angebracht sein muss. Beide sind 21, beide haben noch nie Bundesliga gespielt. Und noch nie Abstiegskampf! Doch reicht das für einen Klub, der im letzten Kalenderjahr von 30 Liga-Spielen nur fünf gewonnen hat, aber 14 verloren?
Ziegl unters Messer
Dazu muss Kapitän Ziegl erneut unters Messer, fällt wochenlang aus. Und Christian Heinle ist durch seine Ausbildung zum UEFA-Pro-Lizenz-Trainer abgelenkt. Für die absolviert er etwa in dieser Woche bis heute das nächste Modul in Lindabrunn anstatt bei der Mannschaft zu sein. Um der einen Fußball einzuimpfen - der anders als im Frühjahr ’22 - für Abstiegskampf geeignet ist.
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