In den Raunächten zieht die Wilde Jagd übers Land. Dabei sind mystische Figuren, die viel positiver sind als sie aussehen: Perchten.
In der geheimnisvollen Zeit zwischen den Jahren soll die Grenze zwischen menschlicher und übernatürlicher Welt besonders durchlässig sein. In den Raunächten, so heißt es, komme die Wilde Jagd übers Land. Und die machte Station auf der Klagenfurter Schleppe-Alm. Um das Feuer rief Brauchtumshistoriker Hubertus „der Boar“ Berger zunächst die Klaubaufe, die noch Kontakt zu den Zuschauern suchten.
Dann schritt der Tod, der Boandlkramer, daher. „Wo er mäht, wird einer sterben, wo er die Sense zurückzieht, wird ein Mensch geboren werden“, so Berger, der als dritte Figur die Habergoaß vorstellte: zweigeschlechtlich, halb Geiß, halb Bock, sei sie einst bei den Bauern gefürchtet gewesen, habe sie doch so manche Ernte verdorben. Viel positiver ist da das Kraxnmandl, das in seiner Bugglkraxn zum Zeichen der Fruchtbarkeit Eier mit sich trägt.
„Nun kommt der König des Waldes, der Hirsch“, so „der Boar“ und ein 15-Ender trat zur Musik der Jagdhornbläser Grafensein-Poggersdorf auf. Das Geweih hatte Martin Lutz, der Chef des Vereines Ostarrichi Pass, im Lavanttal organisiert und selbst das Kostüm genäht. Der Verein, der Anfang Dezember das Krampusbrauchtum und in den Raunächten die Perchtentradition pflegt, schickte auch eine Wildsau ans Feuer.
Dann kam die Pehtra Baba, die mit ihrer Gabel in Südkärnten in der Nacht auf 6. Jänner Familien besucht. Als achte Figurengruppe tummelten sich die Hexen auf der Wiese und kehrten alles Schlechte ins Feuer. „Erst wenn alles sauber ist, können die Perchten Glück, Fruchtbarkeit und Frieden bringen“, so der Boar.
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