Aufatmen in Gemeinde

Camping-Firma „rettet“ Ort vor 400 Flüchtlingen

Oberösterreich
13.12.2022 08:00

Die Errichtung einer Flüchtlingsunterkunft in Redlham ist vom Tisch. Vermasselt hat das Vorhaben ausgerechnet eine Firma, die vom Plan für das Heim zwar nichts wusste, selbst aber über Probleme mit Flüchtlingen klagt.

Aufatmen in Redlham und Attnang-Puchheim! Die Pläne für eine riesige Unterkunft für 400 Flüchtlinge im Grenzgebiet der beiden Gemeinden sind wieder vom Tisch. Konkret hätten die Asylwerber im Gebäude der 2015 in Konkurs geschlitterten Firma Domo Sanifer einziehen sollen. 44 Mitarbeiter und 220 Gläubiger waren damals von der Pleite betroffen. Die Verbindlichkeiten betrugen rund 5,5 Millionen Euro, das freie Vermögen 700.000 Euro. 

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Wir zogen aus Ohlsdorf auch weg, weil es Probleme mit Aslywerbern gab, die in der Nähe untergebracht waren.

Markus Wasner, Geschäftsführer Camping Maxxx

Seit dem der Großhändler für Küchentechnik und Bauelemente die Pforten schloss, stand das Gebäude so gut wie leer. Lediglich ein paar kleinere Firmen hauchten dem Haus Leben ein, aber meist auch nur für kurze Zeit. Das rief die für Asylangelegenheiten zuständige Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen (BBU) auf den Plan.

Ortschef nicht in Pläne eingebunden
„Die Behörden hatten den neuen Hausbesitzer schon kontaktiert und mit ihm über die Möglichkeit der Unterbringung von Flüchtlingen gesprochen. Ich war nicht eingebunden, wohl auch, weil die Behörden wissen, dass sich Bürgermeister solche Pläne nicht gefallen lassen“, so der Redlhamer VP-Ortschef Wolfgang Kaiß. Zu seiner Genugtuung war der Hausbesitzer auch mit der Firma Camping Maxxx in Kontakt.

 Lage an Bundesstraße auch ein Grund für Umzug
Der Spezialist für Wohnwagen brach mittlerweile seine Zelte in Ohlsdorf ab und zog nach Redlham. „Die Lage direkt an der B 1 ist top, es ist auch günstiger, und es gab leider auch Probleme mit Flüchtlingen, die in der Nähe unserer Firma untergebracht sind. Es gab auch mehrere Polizeieinsätze“, so Geschäftsführer Markus Waser. Kaiß ist erleichtert: „Es hat kein gutes Bild gemacht, dass direkt neben der Bundesstraße eine Betriebsanlage lange leer stand und nicht in Schuss gehalten wurde.“

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