US-Präsidentschaft

Potenzielle Trump-Rivalen bringen sich in Stellung

Ausland
21.11.2022 11:41

Am Mittwoch vergangener Woche hat Donald Trump in Florida angekündigt, bei der US-Präsidentenwahl 2024 neuerlich für die Republikaner antreten zu wollen. Doch der 76-Jährige, der bei der rechten Wählerbasis nach wie vor recht populär ist, gilt bei Beobachtern als politisch angeschlagen. Bei einem am Wochenende von der Republican Jewish Coalition organisierten Treffen haben sich jetzt einige potenzielle Rivalen für die Vorwahlen in Stellung gebracht …

Das jährliche Annual Leadership Meeting der Republican Jewish Coalition, wo sich jedes Jahr Aktivisten und große konservative Geldgeber aus der jüdischen Gemeinde in den USA mit republikanischen Politikern treffen, gilt für manche quasi als inoffizieller Auftakt der Vorwahlsaison. Bei der heurigen Konferenz in Las Vegas wurde Trump, der per Video zu den Teilnehmern sprach, von einigen indirekt oder offen kritisiert.

Potenzielle Kandidaten mit heftiger Trump-Kritik
Etwa vom Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, der bei den Midterm-Wahlen, bei denen mehrere republikanische Kandidaten, die von Trump massiv unterstützt worden waren, Niederlagen einstecken mussten, groß abgeräumt hat. Er bezog bei der Veranstaltung der Republican Jewsih Coalition mit einigen anderen potenziellen Kandidaten für die Präsidentschaft Stellung gegen des Ex-Präsidenten.

„Der Job eines Anführers ist es nicht, einen Finger in den Wind zu halten und dann zu versuchen, sich dahin zu wenden, wohin auch immer die öffentliche Meinung in diesem Augenblick gerade tendieren mag. Nein, der Job eines Anführers ist es, eine Vision vorzugeben, diese Vision umzusetzen, den Menschen zu zeigen, dass es die richtige Vision ist und konkrete Ergebnisse zu liefern“, erklärte DeSantis (Bild unten) bei seinem Auftritt in Las Vegas.

Massive Kritik an Trump kam auch von Chris Christie, dem Ex-Gouverneur von New Jersey: „Donald Trump hat Kandidaten nach nur einem Kriterium ausgesucht. Einem einzigen. Nicht Wählbarkeit, nicht Erfahrung, nicht Weisheit, nicht Ausstrahlung, nicht die Fähigkeit, zu regieren. Sondern: ,Glaubst du, dass die Wahl 2020 gestohlen wurde? Wenn ja, unterstütze ich dich. Wenn nicht, lehne ich dich ab.‘“

Und auch die Nikki Haley, Ex-US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, brachte sich unmissverständlich gegen Trump in Stellung: „Viele Leute haben mich gefragt, ob ich als Präsidentin kandidieren werde. Jetzt, wo die Midterm-Wahlen vorbei sind, schaue ich mir das genauer an. Ich werde bald mehr dazu zu sagen haben“, erklärte sie beim Annual Leadership Meeting der Republican Jewish Coalition.

Trump hat immer noch eine Gefolgschaft innerhalb der Republikanischen Partei, sagte Mel Sembler, ein Immobilienentwickler aus Florida, der im Vorstand der Koalition sitzt, vergangene Woche gegenüber dem Sender CNN, gab aber zu bedenken: „Ich denke, die Leute werden seiner Kontroversen die ganze Zeit überdrüssig.“

„Mann aus Florida macht Ankündigung“
Unter Republikanern rumort es jedenfalls gewaltig und auch konservative Kommentatoren aus dem Imperium von Medienmogul Rupert Murdoch haben für Trump - zumindest vorerst - den Daumen gesenkt. Mit beißendem Sarkasmus hat etwa die rechtsgerichtete Boulevardzeitung „New York Post“ auf seine erneute Präsidentschaftskandidatur reagiert. Das Blatt schrieb am Mittwoch ganz unten auf seiner Titelseite lediglich „Mann aus Florida macht Ankündigung“ - und verwies seine Leser auf Seite 26 (!).

„Nur 720 Tage vor der nächsten Wahl hat ein Pensionist aus Florida am Dienstagabend überraschend angekündigt, dass er sich für das Präsidentenamt bewirbt“, hieß es dort voller Ironie. Der „begeisterte Golfer Donald J. Trump“ habe die Ankündigung, „die kein Politik-Experte hatte kommen sehen“, in Mar-a-Lago gemacht, „seinem Resort und seiner Bibliothek für Geheimdokumente“, so das Blatt.

Das „Wall Street Journal“ und der konservative Nachrichtensender Fox News - hatten sich bereits nach den Midterms klar von Trump distanziert und ihn als „Verlierer“ der Republikaner bezeichnet. Was überraschte, hatten die Murdoch-Medien doch in den vergangenen Jahren recht wohlwollend über den Rechtspopulisten berichtet.

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