Anschlag angekündigt

Brüssel-Angreifer noch kurz vor Tat in Psychiatrie

Ausland
11.11.2022 11:41

Nach dem tödlichen Messerangriff auf Polizisten in Brüssel ermittelt die belgische Anti-Terror-Staatsanwaltschaft. Nun werden immer mehr Details zu dem Attentat bekannt. So war der mutmaßliche Täter, nachdem er Stunden zuvor in einer Polizeiwache seine Bluttat angekündigt hatte, in eine Psychiatrie eingeliefert worden - die er aber kurze Zeit später wieder verließ. Am Donnerstagabend griff der Mann schließlich zwei Streifenbeamte mit einem Messer an. Einer der Polizisten starb noch am Tatort, der zweite wurde verletzt.

Nach dem Anschlag wird nun wegen eines terroristischen Motivs ermittelt, außerdem bestätigte die Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit der Tat, dass der mutmaßliche Angreifer am Donnerstagmorgen auf einer Polizeiwache erklärt habe, einen Anschlag auf die Polizei verüben zu wollen. Die Person sei in eine Psychiatrie begleitet und dort dem Personal übergeben worden. Als die Beamten später erneut Kontakt zu der Einrichtung aufgenommen hätten, habe sich herausgestellt, dass der Mann das Krankenhaus wieder verlassen habe.

Angreifer niedergeschossen
Am Donnerstagabend stach der Mann dann schließlich nahe dem Bahnhof Gare du Nord im Brüsseler Stadtteil Schaerbeek auf die Streifenpolizisten ein, dabei soll er „Allahu akbar“ gerufen haben. Ein zur Verstärkung herbeigerufener Polizist habe den Angreifer durch Schüsse verletzt und „außer Gefecht gesetzt“. Der Mann wurde festgenommen und in ein Krankenhaus gebracht. Laut Medienberichten wurde er durch Schüsse in den Bauch und ins Bein getroffen.

Belgiens Innenministerin Annelies Verlinden sprach auf Twitter von einem „furchtbaren Drama“, Premierminister Alexander De Croo schrieb: „Meine Gedanken sind bei der Familie und den Freunden des verstorbenen Beamten.“ Die Präsidentin des EU-Parlaments, Roberta Metsola, schrieb, sie sei schockiert über den Mord an einem Polizisten im Dienst.

Belgiens Problem mit dem Islamismus
Belgien, insbesondere der Brüsseler Bezirk Molenbeek-Saint-Jean, kämpfen immer wieder mit dem Problem islamistisch radikalisierter Gruppen. Abdelhamid Abaaoud, der Drahtzieher der Anschläge von Paris, der im Pariser Vorort Saint-Denis gestellt wurde und sich daraufhin in die Luft sprengte, stammte aus diesem Viertel. Sein Mittäter Salah Abdeslam, der aktuell in Paris wegen der Anschläge vor Gericht steht, ebenso. Zwei Tage nach seiner Festnahme verübte ein islamistisches Selbstmordkommando Anschläge am Flughafen Brüssel-Zaventem sowie in der Brüsseler Innenstadt in einer U-Bahn-Station.

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