Bis ans Nordkap

„Für große Radabenteuer ist man niemals zu alt!“

Der Vorarlberger Walter Jochum radelte mit seinem Simplon E-Bike exakt 8596 Kilometer quer durch Europa bis hinauf an das Nordkap

Während Österreichs Ex-Adler Andi Goldberger für die Crocodile Trophy trainiert, die vom 4. bis 12. November im australischen Outback stattfindet und vom Steirer Gerhard Schönbacher erfunden wurde, hat Walter Jochum sein Radabenteuer bereits beendet.

„Mit 67 habe ich meine Pension angetreten und mir ein E-Bike gekauft“, so Jochum. Das war vor neun Jahren. Walter ist inzwischen 76, und der Tacho seines Simplon Kagu steht bei 80.000 Kilometer. „Mein E-Bike hat mich nie im Stich gelassen. Kleine Reparaturen mache ich selbst, deshalb habe ich immer Schläuche, Mäntel, Ersatzkette und Seilzüge sowie Flickzeug mit dabei“, so der Dornbirner, der von der hohen Qualität der Simplon Bikes begeistert ist, die im Ländle von Hand gefertigt werden.

Doch warum fährt man so gerne Fahrrad? „Weil es mir gefällt und ich mich fit und gesund halte“, so Jochum: „Viele in meinem Alter wissen nicht, was sie machen sollen, und bekommen Probleme. Mit dem E-Bike habe ich die Chance, Neues zu erleben und Entdeckungsreisen zu machen. So entstand die Idee, vom Schwarzen Meer bis an das Nordkap zu radeln.“

Die 8596 Kilometer lange Strecke teilte der Vorarlberger in vier große Abschnitte auf. Heuer, zum Abschluss seines Radabenteuers ging es 2286 Kilometer weit von Stockholm ans Nordkap. „Mein Rad musste dafür ein Spediteur nach Schweden bringen, weil die Fluglinien keine E-Bikes mitnehmen“, so der 76-Jährige, der alle Etappen selbst plant: „Ich habe deshalb immer mein Tablet mit dabei, um zu recherchieren oder mir die Unterkünfte zu buchen.“

Wenn man so ein Vorhaben startet, ist es laut Jochum wichtig, dass man an seinem Plan festhält: „Man muss frühmorgens losradeln, egal, ob es draußen stürmt oder auch schneit.“ Mit kalten Temperaturen, schlechter Sicht und Gegenwind hatte der Dornbirner heuer auch in Skandinavien zu kämpfen. „Da braucht es Durchhaltevermögen!“ Für Abwechslung sorgten die vielen Menschen, die Jochum unterwegs kennen lernte, und die Rentiere, die es anscheinend überall im Norden gibt.

Mit seinen Touren will der Vorarlberger inspirieren und andere Senioren motivieren, aktiv zu werden, und erzählt in Vorträgen über seine Abenteuer.