Eine Anfrage der NEOS zeigt: Bei Tirols Exekutive geht immer wieder Munition verloren. Seit elf Jahren liegt sogar eine Glock am Grund des Achensees. Der Hintergrund ist ein tödliches Drama im Jahr 2011.
Eine Anfrage zum Waffen- und Munitionsverlust von Österreichs Polizistinnen und Polizisten seit dem Jahr 2010 haben die NEOS an das Parlament gestellt. Die Beantwortung durch ÖVP-Innenminister Gerhard Karner liefert interessante Details auch zu Tirol. So hat die Exekutive hierzulande in den vergangenen zwölf Jahren insgesamt 112 Patronen vom Kaliber 9x19 Millimeter verloren. Die Beantwortung listet auch auf, wann die tödliche Munition verloren ging, welche Dienststelle betroffen war und welche disziplinarrechtlichen Maßnahmen gesetzt wurden.
Der jüngste Verlust ist noch gar nicht lange her. Am 1. Juni dieses Jahres sind der Landesverkehrsabteilung 16 Patronen abhandengekommen.
Im Jahr 2016 kamen 48 Patronen abhanden
Kurz vor Weihnachten, am 19. Dezember 2017, musste die Landespolizeidirektion den Verlust von 16 Patronen beklagen. Besonders hervor sticht jedoch das Jahr 2016. In diesem kam es gleich dreimal zum Verlust von jeweils 16 Patronen. Betroffen waren das Bezirkspolizeikommando Landeck am 7. Juli, das Bezirkspolizeikommando Innsbruck-Land am 14. März sowie auch die Landesverkehrsabteilung am 1. Februar. In allen fünf Fällen ist die tödliche Munition bis heute nie mehr aufgetaucht.
Glück hatten die Beamten dabei, denn es wurden keinerlei disziplinarrechtliche Maßnahmen gesetzt und es wurde auch keine Ersatzforderung gestellt.
Bei Drama landete Glock am Grund des Achensees
Die „Tiroler Krone“ wollte auch die näheren Umstände und Hintergründe zu den Verlusten in Erfahrung bringen. Dazu lieferte die Pressestelle der Tiroler Polizei allerdings keine Antworten. Lediglich zum größten Verlust liegen die näheren Umstände vor. Denn am 30. März 2011 verlor die Flugeinsatzstelle eine Glock 17, zwei Magazine und 32 Patronen. Der Grund: Im Zuge eines Überwachungsfluges im Rahmen der „Ausgleichsmaßnahmen Schengen“ stürzte - wie berichtet - ein Polizeihubschrauber in den Achensee ab. Der tragische Unfall forderte damals vier Todesopfer.
Die Glock tauchte bis heute nie mehr auf und dürfte wohl nach wie vor am Grund des Achensees vor sich hin rosten.
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