„Die vergangene Saison war nicht einfach, aber lehrreich. Ich bin auf alle Fälle gereift“, sagt Marco Schwarz. Nach seinem Anfang November des Vorjahres erlittenen Einriss des Syndesmosebandes im linken Sprunggelenk kam der Kärntner in der Folge nie so richtig auf Touren, zwei fünfte Plätze im Weltcup standen als beste Platzierungen zu Buche. Zu wenig, speziell für die eigenen Ansprüche. „Es war enttäuschend, aber ich habe die abgelaufene Saison schnell verdaut, bin jetzt wieder frei im Kopf.“
Nun will der 27-Jährige „wieder dort hin, wo ich vor der Verletzung war“. Heißt: Regelmäßig auf das Podest, ein Wörtchen um kleine Kristallkugeln mitreden. „Wenn man einmal die Luft am Podest geschnuppert hat, will man da unbedingt wieder hin.“ Dafür packte der 4-fache Weltcupsieger in der Vorbereitung einige Kilo Körpergewicht drauf. „Mit viel Training - und hin und wieder ein bisschen mehr essen“, schmunzelt „Blacky“.
Neben seinen Paradedisziplinen plant Schwarz heuer auch den ein oder anderen Start in einem Speed-Rennen, legte dafür im Sommer eine Woche Abfahrt- und Super-G-Training in Chile ein. „Es ist wichtig, dass ich bei den Sprüngen nicht mehr so viel nachdenke, dass das alles instinktiv wird.“ Im November wird Schwarz mit den ÖSV-Speedstars nach Nordamerika reisen, das Trainingcamp den Rennen in Lake Louise und Beaver Creek mitmachen. „Dann schauen wir, ob es Sinn macht und ich konkurrenzfähig bin.“
Hintergedanke seiner Speed-Bemühungen ist die Kombination bei der WM im Februar, bei der WM-Spezialist Schwarz (bisher fünf Medaillen) als Titelverteidiger an den Start gehen wird. „Die WM ist heuer sicher das Highlight, eine Medaille das große Ziel.“ Bis dahin „sind es aber viele Rennen. Jetzt gilt es zunächst, im Weltcup gute Ergebnisse zu erzielen“. Der Gesamtweltcup spielt für Schwarz aktuell nur eine untergeordnete Rolle. „Dafür muss sehr viel stimmen, das kann man nicht planen.“
Der Fokus liegt auf dem Weltcup-Auftakt kommende Woche in Sölden. Dort kam Schwarz erst einmal in den zweiten Durchgang, fuhr mit Rang 13 im Vorjahr sein bisher bestes Ergebnis am Rettenbachferner ein. „Die große Liebe war es noch nicht“, weiß der Riesentorlauf-Bronzene bei der WM 2020 in Cortina. Heuer will er in Sölden vor zu erwartenden 10.000 heimischen Fans „ohne Druck fahren, Gas geben wie im Training - dann passt das.“
Philipp Scheichl, Kronen Zeitung
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