Heute ist Welt-Ei-Tag

Woher kommen die Eier in Nudeln, Kuchen & Co.?

Tierecke
14.10.2022 06:14

In Österreich wird kein einziges Huhn mehr in einen Käfig gesteckt: heimische Eier von glücklichen Hühnern sind also garantiert. Doch die Hälfte aller Legehennen in der EU - unglaubliche 178,8 Mio. Tiere - werden nach wie vor in Mast-Batterien eingesperrt. Die Chancen sind also hoch, dass wir täglich verarbeitete Eier aus Käfighaltung essen müssen. 

Beim Ei in der Schale sehen wir aufgrund der gesetzlichen Kennzeichnung direkt am Produkt, woher und aus welcher Haltungsform es stammt. Nahrungsmittel wie Kuchen, Mayonnaise oder Nudeln, die Eier als Zutat haben, müssen allerdings nicht gekennzeichnet werden. 

Eier aus Käfighaltung
Anlässlich des Welt-Ei-Tags am 14. Oktober hat sich die Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“ die Bilanz von Eiprodukten wie Eipulver und Flüssigei in Österreich genauer angesehen. „In allen Importländern gibt es noch sogenannte ausgestaltete Käfige, in denen Legehennen gehalten werden. Österreich hat diese mit Beginn 2020 ja als bisher einziges EU-Land verboten.

Fakten

Wirtschaftsfaktor Ei

  • Österreich selbst produziert jährlich ca. 37.500 Tonnen Eiprodukte
  • Davon werden 17.034,80 Tonnen exportiert, allerdings werden auch 6.253,90 Tonnen importiert.

Die größten Importländer sind:

  • Deutschland (2.707,10 Tonnen)
  • Niederlande (1.150 Tonnen)
  • Polen (795,50 Tonnen) 

Wir essen täglich Ei aus Käfighaltung
Doch während in Deutschland mit einem Anteil von 5,5 Prozent und in den Niederlanden mit 7,8 Prozent Käfighaltung die Chance entsprechend geringer ist, dass Käfigeier in Österreich landen, ist es bei den polnischen Eiprodukten viel wahrscheinlicher - denn in Polen leben 76,2 Prozent der Legehennen in Käfigen„, erklärt “Vier Pfoten" Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck.

Zitat Icon

Kennzeichnungspflicht hilft im Kampf gegen Importe aus Ländern, in denen Tierwohl keinen Stellenwert hat!

Maggie Entenfellner, "Krone" Tierexpertin

Wege nicht nachvollziehbar
Allerdings sind auch diese Zahlen generell nicht zur Gänze aussagekräftig. Unsere importierten Eiprodukte stammen offiziell zwar mit 6.103,70 Tonnen zu 97,6 % aus EU-Ländern, Drittländer machen lediglich 150,20 Tonnen aus. Die Verarbeitungskette ist aber wesentlich komplizierter: Werden nämlich Käfigeier etwa aus der Ukraine in die Niederlande exportiert und dort zu Flüssigei verarbeitet, können sie sehr wohl als niederländisches Flüssigei nach Österreich kommen. 

Transparenz ist gewünscht
„Das alles zeigt uns, wie wichtig eine umfassende Kennzeichnung auch für verarbeitete Lebensmittel ist. Nicht nur in der EU lebt nach wie vor die Hälfte der Legehennen in Käfighaltung, in vielen Drittländern ist die Käfighaltung mit über 90 Prozent die gängige Haltungsart“, sagt Weissenböck. Eine solche Kennzeichnung wird auch von den Österreichern explizit gewünscht.

Laut dem Ergebnis einer aktuellen Online-Umfrage der NGO haben sich 79 Prozent der 1.000 Befragten haben sich für eine Kennzeichnung tierischer Bestandteile in verarbeiteten Produkten ausgesprochen. Weissenböck dazu: „Ungefähr die Hälfte der jährlich pro Kopf in Österreich verzehrten 233 Eier landen in verarbeiteten Produkten. Die Österreicherinnen und Österreicher haben ein Recht zu wissen, woher sie stammen und wie die Tiere gelebt haben.“

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