05.10.2022 21:10

Kandidaten im Talk

VdB: „Kickl angeloben? Würde ich diskret lösen!“

In diesen Kandidaten-Gesprächen traf krone.tv-Moderatorin Katia Wagner auf Tassilo Wallentin, Walter Rosenkranz und Alexander Van der Bellen. Während die ersten beiden auch die aktuelle Regierung in Frage stellen würden und nötigenfalls auflösen würden, setzt der amtierende Bundespräsident auf Stabilität und Diskretion. Wenn er jemanden wie FPÖ-Chef Herbert Kickl nicht angeloben wollen würde, würde er das nicht öffentlich diskutieren, sondern es „diskret lösen“ und hinter verschlossenen Türen regeln ...

Auch sonst habe der Titelverteidiger Alexander Van der Bellen kein „ganz schlechtes Gewissen“, dass er sich zu selten zu Versäumnissen der Regierung zu Wort gemeldet habe. Im Gegenteil: manchmal habe ihn der ehemalige Kanzler Sebastian Kurz sogar als zu „vorlaut“ empfunden. „Er war sehr empfindlich gegenüber Kritik an der Regierung“, erzählt der Bundespräsident.

Van der Bellen: „Richtige Entscheidung“, kein Wahlduell zu machen
Auf die Frage, warum er sich keinem Wahlduell stellen möchte, erklärt er: „Dieses Amt ist kein Spiel!“, sondern erfordere ein „hohes Maß an Pflichtbewusstsein“. Rückblickend hätten ihn die Diskussionen der anderen Kandidaten „bestärkt“, dass es die „richtige Entscheidung“ gewesen sei, sich keiner Diskussion zu stellen. Wenngleich er Konkurrenten Dominik Wlazny „ersuchen“ wolle, gemeinsam „auf ein Bier zu gehen“ - allerdings erst nach der Wahl.

Solidarität mit Frauen, die gegen Kopftuchzwang protestieren
Inhaltlich stellt sich der amtierende Bundespräsident mit den Frauen im Iran, die gegen den Kopftuchzwang protestieren, solidarisch. Er sei gegen jede Art der Bevormundung von Frauen, „umgekehrt sollen wir Frauen aber auch nicht durch Verbote einschränken“. „Ob sie etwas auf dem Kopf tragen oder nicht ist ihre Entscheidung“, sagt er.

Rosenkranz: „Ich wäre der richtige Bundespräsident!“
Viel Kritik an Alexander Van der Bellen findet der FPÖ-Kandidat zur Bundespräsidentenwahl, Walter Rosenkranz. Mehr noch: „Je länger dieser Wahlkampf dauert, umso mehr bin ich der Überzeugung, dass ich ihn als Staatsoberhaupt ablösen möchte“, erklärt Rosenkranz seine Motivation. Und: „Ja, ich wäre der richtige Bundespräsident“, versichert er. Er stehe „nahezu täglich“ mit Herbert Kickl in Kontakt.

Mit Rosenkranz wählt man Neuwahlen
Mit Walter Rosenkranz wähle man auch Neuwahlen. Bevor Unternehmen aufgrund der „schlechten Arbeit“ der Regierung Mitarbeiter entlassen müssten, würde er „lieber die Bundesregierung entlassen“. Außerdem fordere er einen sofortigen Stopp der Sanktionen. Dem ukrainischen und dem russischen Präsidenten würde er sagen: „Ich bin das Staatsoberhaupt des neutralen Österreichs, bitte kommt zu uns und verhandelt mit uns!“. Rosenkranz glaube, dass ihm ein Waffenstillstand gelingen würde.

Wallentin: kein Ego, sondern Unabhängigkeit
Für Tassilo Wallentin ist seinen sowohl Rosenkranz, als auch Van der Bellen „Systemkandidaten“. Daran störe ihn die „Verhaberung und die Kumpanei“ und dass man sich vor der Kamera „bekriege, aber dann wieder freundschaftlich zum Heurigen“ gehe. Deswegen brauche es laut ihm „einen, der von außen kommt und unabhängig ist“ - einen wie ihn. Mit „Ego“ habe sein Antritt in jedem Fall laut Wallentin nichts zu tun.

Tausch Kolumne gegen Kandidatur „noch nicht bereut“
Den Tausch - Kandidatur gegen seine Kolumne in der Kronen Zeitung - habe er bisher noch nicht bereut. Er habe während seiner Tätigkeit aus Kolumnist „seit 10 Jahre lang die Probleme aufgezeigt“ und „Lösungen angeboten“, nun wolle er auch als Bundespräsident in die Umsetzung gehen. Immerhin gehe laut seinem Befund „das Land den Bach runter“. Wenn es mit dem Bundespräsidentenamt nichts werden sollte, habe er sich noch nicht überlegt, in welchen Beruf er zurückkehren möchte.

Verschieden mit einer Gemeinsamkeit
Auf die Frage, was uns Österreicher ausmacht, antwortet Alexander Van der Bellen: „Wir sind verschieden und das macht unseren Charme aus“. Das trifft auch auf die Kandidaten zu, obwohl ein Befund bei jedem gleich ist: dass sie die richtige Wahl für das höchste Amt im Staat wären.

Die Live-Berichterstattung zur Bundespräsidentenwahl mit Katia Wagner und Gerhard Koller sehen Sie am Wahlsonntag ab 12.50 Uhr auf krone.tv! Schalten Sie ein!

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