03.10.2022 12:55

Neue Lehrpläne:

„Sehe hier nicht die Handschrift von Praktikern“

Die neuen Lehrpläne sollen ab Herbst 2023 gelten. Seitens der Pflichtschullehrergewerkschaft gibt es dafür Kritik, die Entwürfe seien teils „unleserlich verfasst“ und in der Praxis nicht umsetzbar. „Inwieweit hier wirklich Experten mitgearbeitet haben, ist für mich fraglich“, sagt der Vorsitzende der Wiener Pflichtschullehrergewerkschaft, Thomas Krebs im Krone-Talk mit Jana Pasching. „Ich sehe hier nicht die Handschrift von Praktikern.“ Behörden würden an der Realität der Schulen vorbeigehen.

„Es ist für uns nicht nachvollziehbar, warum man diesen Entwurf gerade jetzt veröffentlicht“, man hätte die Dinge lieber noch in Ruhe überdenken sollen. An den Schulen fehle es an allen Ecken und Enden ohnehin an Personal. „Umso mehr theoretische Blasen gebildet werden, umso weniger Zeit ist für das Unterrichten“, so Krebs. Dies sei eine der größten Herausforderungen: „Gebt den Lehrern wieder Zeit zum Unterrichten.“

Konkret fehle es an Entlastung für die Lehrkräfte, es brauche Fachpersonal, das unterstützt. „Wir übernehmen in der Schule Tätigkeiten, für die wir nie ausgebildet wurden. Ich glaube, unser Nachteil ist, dass wir das zum Teil gar nicht so schlecht machen. Um fächerübergreifende Kompetenzen, wie sie im neuen Lehrplan stehen, durchzusetzen, brauche es erst mal Entlastung für das Lehrpersonal. „Damit wir uns wieder auf den Unterricht konzentrieren können.“ Das sei auf der einen Seite der kognitive Lernbereich, aber auch der soziale und emotionale Bereich dürfe nicht zu kurz kommen. Wenn man darüber hinaus, überfachliche Kompetenzen vermitteln will, brauche es Zeit dazu, „und die haben wir nicht.“

Das ganze Interview sehen Sie im Video oben.

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