Da bekommt der Fachbegriff „mannschaftliche Geschlossenheit“ eine ganz neue Bedeutung. Wie viel Superstar Neymar „seiner“ brasilianischen Nationalmannschaft wert ist, zeigt ein Social-Media-Schnipsel aus dem Spiel Brasilien gegen Tunesien am vergangenen Dienstag (5:1). Der Clou: Neymar liegt am Boden, praktisch die gesamte übrige Mannschaft eilt zum Schiri, um dem lädierten Superstar zumindest mental beizustehen.
Neymar glänzte in dem Spiel wieder auf allen Linien, steuerte per Elfmeter auch einen Treffer zum 5:1 Erfolg bei (dass er dabei von der Tribüne aus per Laserpointer versucht wurde zu stören, ging ihm am Allerwertesten vorbei). Kurzum: Er war nicht zu halten. Außer per Foul - dachte sich Tunesiens Dylan Bronn in der ersten Halbzeit und säbelte den Zauberdribbler einmal brachial um. Neymar blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden liegen (keine weiteren Kommentare, bitte!). Welcher Spirit offenbar im brasilianischen Team herrscht, zeigt aber die Reaktion von Neymars Mannschaftskollegen. Alle neun noch stehenden Feldspieler laufen geschlossen, gleichsam im aktiven Gegenpressing, Richtung Übeltäter Bronn und Schiri, um beiden die Meinung zu geigen. Neymar ist seinen Kumpels sichtlich zu heilig, als dass sie ein rüdes Foul an ihm achselzuckend hinnehmen würden.
Glatt Rot
Ob der Referee sich vom kollektiven Sturm der Brasilianer beeindrucken ließ, oder die Entscheidung sowieso gefällt hätte? Sei‘s drum, er stellte jedenfalls den ruppigen Tunesier sofort vom Platz - Rot! Dessen dezente Reklamationsversuche ließen den Schiedsrichter kalt.
Ob mit oder ohne Rote Karte - Brasilien ließ in Paris Tunesien keine Chance und gewann mit 5:1. Raphinha (11., 40.), Richarlison (19.), Neymar (29.) und Pedro (74.) hießen die Torschützen. Montassar Talbi hatte in der 18. Minute das zwischenzeitliche 1:1 erzielt, ab der 42. Minute waren die Afrikaner nach der besagten Roten Karte allerdings nur noch zu zehnt.
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