Drastische Situation

Expertin warnt: „Der Ärztemangel ist eklatant!“

Kärnten
24.09.2022 06:05

Nach dem Bericht der „Krone“, dass Patienten im Klinikum Klagenfurt unbehandelt nach Hause geschickt worden waren, meldeten sich weitere Betroffene und Mediziner.

„Ich hätte im August operiert werden sollen, wurde vorbereitet, bekam Infusionen und einen Katheter und wurde vor den OP-Saal geschoben, wo ich vier Stunden lang in meinem Bett am Gang wartete. Danach erfuhr ich, dass der Eingriff verschoben werden muss, weil kein Arzt verfügbar ist. Und mein neuer Termin ist Mitte Dezember!“, erzählt ein betroffener Wolfsberger.

Eine ähnliche Situation habe auch Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer geschildert bekommen: „Mir ist ein Fall bekannt, wo eine Patientin erst gar nicht in den Behandlungsraum gebracht wurde, weil kein Arzt anwesend war.“ Er fordert Aufklärung von Gesundheitsreferentin Beate Prettner und möchte diese Causa betreffend auch eine Anfrage im Landtag einbringen.

Sperren wegen Personalmangel
„Der Mangel an Ärzten und Pflegepersonal ist eklatant. Ich schaue mindestens einmal die Woche auf die Kabeg-Homepage. Da sind im Schnitt 40 Arztstellen ausgeschrieben. Dabei sind oft manche Abteilungen, wo 13 Mediziner gesucht werden“, so Petra Preiss, Sprecherin der angestellten Ärzte in der Ärztekammer. Betten und Operationssäle müssten aufgrund von fehlendem Personal oft gesperrt werden. „Das Personal arbeitet am Limit. Und die Kollegen, die einspringen, werden noch von Patienten, die wieder heimgeschickt werden, beschimpft - und das zurecht. Deren Verärgerung ist verständlich“, sagt Preiss.

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Es gibt keine Bemühungen, sondern eher eine Vertreibung der Ärzte. Viele gehen in andere Bundesländer, weil sie besser bezahlt und eingestuft werden.

Petra Preiss, Sprecherin der angestellten Ärzte

Angespannte Situation
„Es gibt nicht in allen Bereichen einen Ärztemangel. Aber generell kann gesagt werden, dass bei uns eine angespannte Personalsituation herrscht, wie in allen anderen Bundesländern auch. Es wird natürlich versucht, Mitarbeiterausfälle bestmöglich zu kompensieren“, so Kabeg-Pressesprecherin Nathalie Trost.

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