Mit der Fertigstellung der Koralmbahn 2026 wächst Kärnten und die Steiermark zusammen. Es wird ein ganz neues Leben im Süden von Österreich entstehen - nicht nur verkehrstechnisch, sondern auch wirtschaftlich.
Viele denken, die Koralmbahn sei lediglich eine Erweiterung des österreichischen Bahnnetzes - doch weit gefehlt. Denn die Verbindung eröffnet für den Süden Österreichs ganz neue Dimensionen. „Es ist für uns die größte Chance und Herausforderung des Jahrhunderts zugleich“, meint Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ), der sich am Donnerstagvormittag mit seinem steirischen Amtskollegen Christopher Drexler (ÖVP) im Haus der Lavanttaler Wirtschaft in Wolfsberg getroffen hat. Basis für die Aussage von Kaiser bildet eine umfassende Standortstudie, die vom Joanneum Research und dem Institut für Wirtschafts- und Standortentwicklung durchgeführt worden ist.
1,1 Millionen Menschen werden durch Bahn vereint
„Mit der Eröffnung der Koralmbahn wird sich das Leben von rund 1,1 Millionen Einwohnern von einem Tag auf den anderen verändern“, schildert Eric Kirschner vom Joanneum Research. Denn das Milliardenprojekt werde nicht nur eine verkehrstechnische Veränderung mit sich bringen, auch die wirtschaftlichen Auswirkungen werden beispiellos sein. Kärnten und die Steiermark werden nämlich eine riesige Metropolregion. Damit wird der Süden Österreichs, nach Wien, der zweitgrößte Zentralraum Österreichs.
Wolfsberg und Deutschlandsberg profitieren
„Unsere Dimensionen werden sich auf einen Schlag ändern“, ist auch der steiermärkische Landeshauptmann Christopher Drexler überzeugt. Denn mit der Verbindung von Klagenfurt und Graz soll auch die Wirtschaft einen immensen Aufschwung erleben. Besonders profitabel dürfte sich die Bahnstrecke auf die Bezirke Wolfsberg und Deutschlandsberg auswirken. Dort erhofft man sich ein sattes Plus bei den Mitarbeitern und bei der Produktion.
Wir stehen an der Schwelle für etwas ganz Großes. Entlang der Bahnstrecke wird es blühende Landschaften geben. Es werden uns dann internationale Möglichkeiten geboten.
Peter Kaiser, Landeshauptmann Kärnten
Noch Aufgaben für Politik
Trotz des ganzen Optimismus warten auf die Akteure noch einige Aufgaben. Insgesamt fünf Handlungsempfehlungen gehen aus der Studie hervor; sie sollen so rasch wie möglich gemeinsam umgesetzt werden. Über die Sicherung von strategisch relevanten Flächen bis hin zur Erschließung der einzelnen Regionen. Auch die Gewinnung von qualifizierten Arbeitskräften spiele eine wesentliche Rolle.
Gelingt das, dann beginnt eine neue Ära für den Süden Österreichs.
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