Grazer Forscher wollen jetzt mit einem neuartigen, Uran-freien Flüssigsalzreaktor das Ende konventioneller Atomkraftwerke einleiten. Greenpeace lehnt diese Technologie ab.
„Wir haben eine nukleare Energiequelle erschlossen, die ohne Zugabe von Uran auskommt“, versichert Mario Müller von Emerald Horizon. Erfahrung hatte der steirische Experte als Teilchenphysiker bei CERN gesammelt, der europäischen Organisation für Kernforschung.
Müller ist wie auch CEO Florin Wagner davon überzeugt, dass das Ende konventioneller Atomkraftwerke (AKWs) eingeläutet worden ist. Denn zum Einsatz kommt das Element Thorium (Th) – gebunden in flüssigem Salz –, das in der Natur dreimal so häufig vorkommt und nur schwach radioaktiv ist.
Prototyp entsteht in Slowenien
Der Reaktor besteht neben dem Thorium-Flüssigsalzring aus einem aus der Medizintechnik stammenden Injektor. Dazu kommt die in Containergröße entwickelte Hülle mit Wärmetauschern. Ansteckbare Module sorgen für Strom- und direkte Wasserstoffproduktion.
Erste Komponententests sind jedenfalls so erfolgreich verlaufen, dass noch im Herbst in Slowenien mit dem Bau eines Prototyps begonnen werden kann. Mario Müller ist davon überzeugt, dass die technologische Lücke zur CO₂-freien Energieautarkie in Europa geschlossen werden kann. Im Oktober sollen die Forscher ihre neue Technik auch im österreichischen Parlament vorstellen.
Greenpeace-Chef Alexander Egit lehnt die neuen Thorium-Reaktoren strikt ab, weil „ja trotzdem radioaktives Material verwendet wird und dann strahlender Abfall anfällt“.
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