Franz Welser-Möst

„Wir müssen runter von unserem Hohen Ross“

Oberösterreich
15.09.2022 15:00

Heimweh kennt der OÖ-Stardirigent Franz Welser-Möst, der in den USA das Cleveland Orchestra leitet, nicht: „Im Gegenteil! Ich sehe es als großes Privileg, in zwei so unterschiedlichen Kulturen leben zu können!“ Derzeit weilt er wieder in der „alten Heimat“ und spielt am Freitag im Brucknerhaus.

„Glücklich, aber müde“, sei er nach seiner aktuellen Konzertserie mit dem Cleveland Orchestra, deren Ende der Auftritt beim Brucknerfest am Freitag in Linz bildet. Er sieht es positiv, dass sich das Brucknerfest mit Action-Painting-Aktionen und DJ-Abenden für jüngeres Publikum öffnet: „Mein Motto ist immer: Runter vom Hohen Ross und auf die Leute zugehen. Das bedeutet auch, so mit ihnen zu kommunizieren, wie sie untereinander kommunizieren, etwa über Social Media. Das ist unsere verdammte Pflicht! Wir haben damit in Cleveland großen Erfolg, haben das jüngste Publikum der ganzen USA.“

Franz Welser-Möst dirigierte bereits das Neujahrskonzert 2011 und 2013 das Neujahrskonzert. 2023 wird er wieder bei den Wiener Philharmonikern am Pult stehen. (Bild: APA/GEORG HOCHMUTH)
Franz Welser-Möst dirigierte bereits das Neujahrskonzert 2011 und 2013 das Neujahrskonzert. 2023 wird er wieder bei den Wiener Philharmonikern am Pult stehen.

Mit seiner Hausmusikroas im Salzkammergut bewies er ebenfalls das richtige Gespür: „Das ist ein Bombenerfolg! Da rennen uns Musiker und Zuschauer die Türen ein, das hätte ich nicht zu träumen gewagt!“ Diese niederschwelligen Konzerte lokaler Musikgruppen gehören zum Kulturhauptstadtjahr Bad Ischl 2024, wo Welser-Möst auch im Experten-Kommitee sitzt: „Man hat mir aber gesagt, dass ich damit keine Arbeit haben werde. Ich kann mir nicht noch mehr aufhalsen. Da geht es eher darum, dass ich meinen Namen dafür hergebe, und das tue ich gerne.“

Welser-Möst im Brucknerjahr 2024
Persönlich involviert wird er dagegen im Brucknerjahr 2024 sein: „Es wird zwei Auftritte von mir geben, einmal mit den Philharmonikern und einmal mit dem Cleveland Orchestra, also mit den beiden Orchestern die mir am nächsten sind. Außerdem habe ich mit dem Landeshauptmann ein Projekt ausgetüftelt, wo ich mit jungen Musikern arbeiten werde.“ Jubiläen wie das Brucknerjahr oder auch die Kulturhauptstadt seien wichtige Anstöße: "Aber viel wichtiger ist, was danach kommt. Als Kulturnation darf Österreich nicht aufhören, in dieses Erbe zu investieren.

Freitag, 16. 9., Brucknerhaus; Restplätze: www.brucknerhaus.at

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