Mit Helm im Rollstuhl

Franziskus besuchte zerstörten Dom in L‘Aquila

Ausland
28.08.2022 11:59

Papst Franziskus ist am Sonntag per Hubschrauber zu einem privaten Kurzbesuch in die italienische Stadt L‘Aquila geflogen. Der hiesige Dom war bei einem Erdbeben zerstört worden, 309 Todesopfer waren im Jahr 2009 zu beklagen. Tausende Anhänger hießen den Pontifex willkommen, schwenkten Fahnen und lauschten seinen Worten, die unter anderem Grußworte an die Familien der Erdbebenopfer enthielten.

Der Pontifex forderte „besondere Aufmerksamkeit“ für die Kirchen beim Wiederaufbau des erdbebengeschädigten L‘Aquila. „Bei dem Wiederaufbau der Stadt verdienen die Kirchen besondere Aufmerksamkeit. Sie sind das Erbe der Gemeinschaft, nicht nur im historischen und kulturellen Sinne, sondern auch im Sinne der Identität. Diese Steine sind durchdrungen vom Glauben und den Werten der Menschen“, betonte er.

Franziskus trug aus Sicherheitsgründen einen Schutzhelm, der ihm von Feuerwehrleuten gegeben wurde und besichtigte den Dom im Rollstuhl, da er seit Monaten mit Knieproblemen zu kämpfen hat.

Im Anschluss feierte Franziskus mit Gläubigen einen Gottesdienst vor der Basilika Santa Maria di Collemaggio, in der Papst Coelestin V. begraben liegt. Der Besuch findet einen Tag nach einer Vollversammlung der Kardinäle im Vatikan statt, bei der 20 neue Kardinäle aus der ganzen Welt ernannt wurden (siehe Video oben).

Video: Papst besucht L‘Aquila

„Eigenes Leid schätzen“
Der Papst bat die Menschen in L‘Aquila, ihr eigenes Leid zu „schätzen“, um den Schmerz der anderen zu verstehen. „Liebe Brüder und Schwestern, ihr habt durch das Erdbeben viel gelitten, und als Volk versucht ihr, wieder auf die Beine zu kommen. Aber diejenigen, die gelitten haben, müssen ihr eigenes Leiden schätzen können, sie müssen verstehen, dass ihnen in der Dunkelheit, die sie erlebt haben, auch die Gabe gegeben wurde, den Schmerz der anderen zu verstehen“, so der Papst.

Der Ausflug des Oberhauptes der katholischen Kirche in die Abruzzen sorgte im Vorfeld für Spekulationen, weil dort Papst Coelestin V. begraben liegt - der erste Papst, der bereits im 13. Jahrhundert freiwillig auf sein Amt verzichtete. 

Die Ankündigung ließ Gerüchte aufkommen, ein Rücktritt des 85 Jahre alten Argentiniers könnte bevorstehen.

Franziskus hatte nach dem Amtsverzicht seines deutschen Vorgängers Benedikt XVI. im Jahr 2013 übernommen.

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