Hilfe aus der Luft könnte Landwirten künftig Geld und Zeit sparen: Statt schwerer Traktoren sollen Drohnen die Aussaat übernehmen, wie der Innviertler Michael Treiblmeier veranschaulicht. Probeflüge fanden bereits statt.
Mit leisem Surren fliegt die Drohne über das vier Hektar große Feld von Franz Hauer (49) in Antiesenhofen und verstreut Saatkörner aus der Luft. „Das funktioniert großartig, ich bin begeistert“, freut sich der Landwirt. Die elektrisch betriebene Drohne ist mit einem 10-Liter-Nutzlasttank bestückt, aus dem die Saat rieselt. Diese kann bereits ausgebracht werden, noch bevor ein Feld abgeerntet ist. Beispielsweise werden Zwischenfrüchte wie Ölrettich, Lein oder Buchweizen in bestehende Maisfelder gesät. „Mit einem Traktor wäre das unmöglich, die Ernte wäre beschädigt“, erklärt Michael Treiblmeier vom Ingenieurbüro Blickwinkel in Kirchdorf/Inn, der das Fluggerät steuert und zum Kauf anbietet. „Wir besitzen die erste Agrardrohne Österreichs – sie hat nach acht Monaten kürzlich die Genehmigung bekommen.“
Technisches Equipment
In seine Hochleistungsdrohne wurde unter anderem eine Waage eingebaut, die anzeigt, wie viel Inhalt gerade transportiert wird. Das Gerät verfügt über eine 360-Grad-Hindernisvermeidung – weicht Strommasten oder Bäumen automatisch aus, hat zwei GPS-Antennen und ein Bodenradar.
Liegt die Aussaat schon im Boden, dann muss nach der Ernte das Feld nicht bearbeitet werden. Dadurch erspart man sich viel Arbeit.
Michael Treiblmeier über die erste genehmigte Agardrohne Österreichs
Gefahrlos in Steillagen einsetzbar
„Die Drohne ist regenfest. Anders als bei Traktoren, die im Schlamm stecken bleiben, säen sie auch bei Schlechtwetter aus“, so Treiblmeier. Der Boden werde nicht durch schweres Gerät verdichtet, und auch Grundstücke in Steillagen seien einfach und gefahrlos erreichbar. „Drohnen gehört die Zukunft“, ist sich Franz Hauer sicher.
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