Häuslbauer brauchen ab sofort mehr Eigenmittel. Wer diese nicht hat, kann aber auf eine Ausnahme hoffen. Ein Vergleich lohnt sich.
Eigenmittel von 20 Prozent, eine Kreditrate von maximal 40 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens und höchstens 35 Jahre Laufzeit – das sind die seit gestern verbindlichen Vergabekriterien für Wohnkredite. Die Richtlinie sieht aber auch ein Ausnahmekontingent von 20 Prozent vor. Das bedeutet, dass jeder fünfte Kredit weiterhin bei z. B. weniger Eigenkapital bewilligt werden kann.
„Die meisten Banken sind sehr streng“
„Die meisten Banken machen davon aber keinen Gebrauch und sind sehr streng“, so Experte Andreas Ederer von Durchblicker. Aber es gebe auch Institute, die die Sonderregelung nutzen. „Für die Konsumenten werde es dadurch immer undurchsichtiger und gute Beratung immer wichtiger“, meint Ederer. Er schätzt, dass sich künftig 15 bis 25 Prozent der Häuslbauer kein Darlehen mehr leisten können. Wie viele es tatsächlich sind, werde man sehen. Die Nachfrage dürfte jedenfalls sinken.
Dies sieht auch Erste-Group-Chef Willi Cernko so. Die Bank erzielte im Halbjahr auch wegen einer guten Kreditnachfrage (+6,3 Prozent) einen Gewinn von 1,14 Millairden Euro. Die Vergaberichtlinie hält er für sinnvoll, jedoch fordert er mehr Ausnahmen, z. B. für Jungfamilien, wo 10 bis 15 Prozent ausreichend seien. Die Erste werde hier jedenfalls ihr Ausnahmekontingent nutzen.
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