Behördenversagen

Absage von „Fest der Natur“ war Abstimmungsproblem

Oberösterreich
20.06.2022 17:48

Eine Terminkollision des „Fest der Natur“ und der „LINZPRIDE“ wurde von den Behörden der Stadt Linz und der Landespolizeidirektion schlicht verschlampt. Ein Fehler, der dem Fest der Natur-Veranstaltern nun leider teuer kommt: Es geht um 70.000 bis 80.000 Euro.

Das traditionelle „Fest der Natur“, das am Samstag, 25. Juni, stattfinden hätte sollen, musste leider kurzfristig abgesagt werden. Der Grund dafür war, dass zeitgleich eine andere Veranstaltung im Volksgarten mit mehr als 5000 Besucherinnen und Besuchern stattfindet“, teilte Gerald Neubacher, Leiter der Abteilung Naturschutz beim Land OÖ, am Sonntag mit. Wegen der beengten räumlichen Verhältnisse sei eine gleichzeitige Abhaltung der Veranstaltungen auch aus Gründen der Sicherheit keine veritable Option.

Veranstaltungstechnischer Bauchfleck der Sonderklasse
Tatsächlich verbirgt sich hinter der nüchternen Absage ein veranstaltungstechnischer Bauchfleck der Sonderklasse. Denn am 25. Juni hält die Homosexuellen Initiative (HOSI) Linz die „LINZPRIDE“ im Volksgarten ab. Und zwar völlig zu Recht, denn von Landesseite aus hatte man zwar schon im Mai 2021 das Areal als Veranstaltungsort reserviert, aber erst im März um die nötige Bewilligung beim Magistrat Linz angesucht. Diese wurde auch gegeben, aber offenbar verschlampt, dass die HOSI bereits am 3. Dezember ihre Demo bei der Polizei angemeldet hatte. Zumindest wurde eine Anfrage der Stadt an die LPD zwecks der Route des LINZPRIDE-Umzugs offenbar nie beantwortet. Weshalb der Magistrat von einer Vereinbarkeit beider Events ausgehen konnte.

Erheblicher Schaden droht
Am 13. Juni informierte die HOSI das Land OÖ über die Terminkollision mit Anlauf. Neubacher hat nun die Not in Dosen: „Wir mussten unser Fest absagen, müssen natürlich Stornogebühren bezahlen. Es fällt damit zum dritten Mal aus.“ Die Veranstaltung ist mit 70.000 bis 80.000 Euro budgetiert.

Abstimmungsprobleme zwischen Stadt und Landespolizeidirektion
Laut dem Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) gibt es offenbar ein Abstimmungproblem zwischen den beiden involvierten Abteilungen der Landespolizeidirektion sowie der Bezirksverwaltungsbehörde der Stadt, das durch den aktuellen Fall aufgezeigt worden sei. Konsequenz daraus: „Die städtische Behörde hat sich umgehend mit der Landespolizeidirektion in Verbindung gesetzt, um die Koordination unterschiedlicher Veranstaltungen zu synchronisieren“, betont der Stadtchef. 

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