Schicksal ungewiss

Insider: Asow-Kommandanten zum Verhör in Russland

Ausland
19.06.2022 10:14

Zwei gefangen genommene Kommandeure der ukrainischen Einheiten im Asowstal-Stahlwerk in Mariupol sind einem Medienbericht zufolge zum Verhör nach Russland gebracht worden. Es handle sich um den stellvertretenden Kommandanten des Asow-Regiments, Swjatoslaw Palamar, und den Kommandanten der 36. Marine-Brigade der ukrainischen Streitkräfte, Serhij Wolynski.

Russische Spezialkräfte hätten die beiden Männer aus Donezk nach Russland zu Ermittlungen gebracht, meldete die Nachrichtenagentur Tass am Samstagabend. Sie berief sich auf einen nicht näher bezeichneten Insider der russischen Justiz. „Weitere Offiziere verschiedener ukrainischer Einheiten seien ebenfalls nach Russland transportiert worden“, zitierte Tass den Insider.

Über Schicksal besteht Ungewissheit
Eine Reaktion der Ukraine gab es zunächst nicht. Die Führung in Kiew hatte Anfang des Monats mitgeteilt, ihre Geheimdienste stünden in Verbindung mit den gefangen genommenen Kämpfern aus dem Stahlwerk. Nach der monatelangen Belagerung von Mariupol im Südosten der Ukraine wurden im Mai Hunderte Kämpfer von russischen Truppen gefangen genommen. Über ihr Schicksal besteht Ungewissheit.

Ursprünglich rechtsextreme Freiwilligenmiliz
Das Asow-Regiment ist eine ausschließlich aus Freiwilligen bestehende Infanterie-Militäreinheit, die sich ursprünglich 2014 als rechtsextreme Freiwilligenmiliz zum Kampf gegen von Russland unterstützte Separatisten in der Ost-Ukraine formiert hatte. Das Regiment und die Einheit der 36. Marinebrigade spielten eine Schlüsselrolle bei der Verteidigung des Stahlwerks in der Hafenstadt Mariupol. Erst nach wochenlanger Belagerung und dauerhaftem Beschuss durch die russische Armee ergaben sich die ukrainischen Einheiten.

Die ukrainische Regierung will durch einen Gefangenenaustausch mit Russland die Übergabe aller Kämpfer erreichen. Anfang Juni hatten russische Behörden mitgeteilt, dass mehr als 1.000 Asowstal-Kämpfer zu Ermittlungszwecken an unbekannte Orte in Russland gebracht worden seien.

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