Rasch entgegenwirken

WHO: Psychische Krankheiten durch Covid gestiegen

Ausland
17.06.2022 08:09

Die Corona-Pandemie hat zu einem starken Anstieg einiger psychischer Krankheiten geführt. Die Fälle von Depressionen und Angststörungen seien weltweit allein im ersten Pandemiejahr um 25 Prozent gestiegen, berichtete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Freitag bei Vorlage ihres neuen Berichts über mentale Gesundheit.

Fast eine Milliarde Menschen weltweit lebt nach WHO-Angaben mit einer psychischen Krankheit. Die Zahl bezieht sich auf 2019, vor der Corona-Pandemie. Fast jeder achte Mensch war betroffen. Menschen mit schweren psychischen Störungen sterben 10 bis 20 Jahre früher als die allgemeine Bevölkerung, heißt es in dem Bericht.

Mentale Gesundheit Jahrzehnte vernachlässigt
„Psychische Gesundheit geht mit körperlicher Gesundheit Hand in Hand“, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. „Investitionen in die psychische Gesundheit sind Investitionen in ein besseres Leben und eine bessere Zukunft für alle.“ Die mentale Gesundheit sei Jahrzehnte vernachlässigt worden, heißt es in dem Bericht. Alle Länder müssten mehr tun, um den Betroffenen zu helfen.

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Investitionen in die psychische Gesundheit sind Investitionen in ein besseres Leben und eine bessere Zukunft für alle.

WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus

Einige der wichtigsten Ursachen für Depressionen seien sexueller Missbrauch, Mobbing oder Schikane im Kindesalter. Dem müsse aktiv entgegengewirkt werden: durch soziale Dienste, Unterstützung für Familien mit Problemen und Programme für soziales und emotionales Lernen in Schulen. Soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten, Kriege, die Klimakrise und Gesundheitsbedrohungen - wie eine Pandemie - seien Risiken, die zu psychischen Krankheiten beitragen.

Die WHO definiert eine psychische Krankheit als bedeutsame Störung der Wahrnehmung, der Emotionsregulation oder des Verhaltens einer Person, die in der Regel mit Stress oder Beeinträchtigungen in wichtigen Funktionsbereichen verbunden ist.

Betroffene werden oft noch ausgegrenzt
In vielen Ländern würden Betroffene immer noch schief angeschaut und ausgegrenzt, berichtete die WHO. Es sei wichtig, Menschen mit psychischen Krankheiten in alle Aspekte des gesellschaftlichen Lebens einzubeziehen, um dem entgegenzuwirken.

In allen Ländern sei das Risiko psychischer Krankheiten bei den ärmsten Menschen am größten, die gleichzeitig am seltensten behandelt würden. Selbst in den entwickelten Ländern würde nur ein Drittel der depressiven Menschen von Fachkräften behandelt.

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