Im Gemeindebau

Enorme Heizkosten wegen desolater Fenster

Wohnen & Verkehr
08.06.2022 11:00

Die Holzfenster sind undicht, es zieht hinein. Dadurch steigen die bereits teuren Heizkosten in einem Gemeindebau im 20. Bezirk in Wien noch mehr. Die Mieter fordern neue Fenster, die Gemeinde sieht das anders.

Die Verdopplung der Preise für die Fernwärme wird für die Mieter des Gemeindebaus in der Pappenheimgasse bei der Jahresabrechnung wohl zu einer Verdreifachung des Betrags führen. Denn der Großteil der Fenster der dortigen Gebäude ist seit Jahren desolat.

Desolate Doppelholzfenster
Einer der Betroffenen ist Gerhard W. In seiner Wohnung befinden sich noch die alten Doppelholzfenster. Da sie nicht regelmäßig gewartet und repariert wurden, sind sie nun desolat. Die Scheiben halten nicht mehr richtig im Rahmen und durch die verzogenen Holzrahmen schließen die Fenster nicht ordnungsgemäß. „Dadurch zieht es hinein, was in der kalten Jahreszeit enorme Heizkosten verursacht“, weiß FPÖ-Wohnbau-Ombudsmann Michael Niegl.

Die desolaten Fenster (Bild: zVg)
Die desolaten Fenster

„Zustand der Fenster ist katastrophal!“
„Man kann den Zustand nur als katastrophal bezeichnen“, sagt W. „Mittlerweile besteht sogar Verletzungsgefahr, weil mir die derart desolaten Fenster bereits entgegengefallen.“ Zusammen mit anderen Mietern fordert er endlich den Austausch gegen neue Fenster. Unterstützung erhalten sie dabei von der FPÖ. So beantragt Markus Lenhard vom Österreichischer-Mieterschutz-Ring (ÖMR) die Begutachtung der Fenster durch unabhängige Sachverständige bei der MA 50.

Mieter laut Wiener Wohnen selbst verantwortlich
Laut den Mietern hätten die Handwerker von Wiener Wohnen nämlich nie derart grobe Missstände feststellen können. „Zu Unrecht“, betont W. Lediglich bei einer einzigen Bewohnerin wurden die Fenster erneuert. Wiener Wohnen beruft sich auf das Mietrechtsgesetz, wonach die Mieter selbst die Kosten für die Instandsetzung der Innenflügel übernehmen müssten.

Das sieht FPÖ-Chef Dominik Nepp anders: „Der Zustand der Fenster ist unzumutbar. Wiener Wohnen steht hier in der Pflicht.“

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