Tim stürzte in Teich

Großvater vor Gericht: „Er geht mir so schwer ab“

Oberösterreich
02.06.2022 17:50

Tim (2) starb nach einem Sturz in einen Fischteich an den Folgen eines Herzstillstandes. Sein zutiefst betroffener Opa (74), der nun angeklagt war, fand in Steyr (Oberösterreich) einen einfühlsamen Richter.

Der Beschuldigte kam mit den Eltern des kleinen Tim zum Prozess am Bezirksgericht Steyr. Man sieht ihm an, dass es ein schwerer Gang für ihn ist. Rechtsanwalt Ewald Wirleitner: „Die ganze Angelegenheit nimmt die Familie mit.“ Der Großvater war mit dem Zweijährigen am 30. Dezember 2021 im elterlichen Garten in Garsten, hat ihn nur einige Sekunden lang aus den Augen gelassen.

Diesen Moment nützte der aufgeweckte kleine Bub aus, kletterte vermutlich auf einen Grander und stürzte über die Absicherung hinweg in einen Fischteich. Er starb einige Tage später an den Folgen eines Herzstillstandes aufgrund des Kälteschocks.

„Restrisiko bleibt bei Kindern immer“
Anwalt Wirleitner: „Man darf die Frage der Aufsichtspflicht nicht überspannen. Ein Restrisiko bleibt bei Kindern immer. Es gab überall eine sorgfältige Absperrung. Der Kleine war aber wirklich geschickt.“ Richter Stefan Aicher geht sehr behutsam mit dem 74-Jährigen um, fragt nicht nur nach schuldig oder unschuldig, sondern auch, wie es dem Beschuldigten mit der psychischen Belastung nach dem Tod des Enkels geht. „Ich weiß nicht, ob ich diesen Vorfall je wegbringen werde“, sagt der Pensionist unter Tränen.

Diversion mit Bußgeld
Damit ist der Weg zu Diversion mit 500 Euro Bußgeld frei. Und aus dem Senior brechen die Erinnerungen an den Kleinen heraus: „Ich gäbe mein Leben für seines. Er hat mich immer zum Essen abgeholt. Jeden Tag war er ein paar Stunden bei mir. Er geht mir so schwer ab, das sag‘ ich euch.“

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