In Teich gestürzt

Nach Tod von Tim (2) muss sein Opa vor Gericht

Oberösterreich
12.03.2022 07:02

Es war ein schrecklicher Unfall, der kurz vorm Jahreswechsel das ganze Land schockte: Am 30. Dezember stürzte der zweijährige Tim im elterlichen Garten in Gasten in Oberösterreich in einen Fischteich. Der Bub konnte noch von seiner Schwester gerettet werden, verstarb aber ein paar Tage später. Am 2. Juni muss sich der Opa wegen des Vergehens der fahrlässigen Tötung am Bezirksgericht Steyr verantworten.

Es muss ein schreckliches Gefühl für die ganze Familie sein: Nicht nur, dass sie ihren geliebten Tim (2) verloren haben, die Staatsanwaltschaft Steyr macht nun auch den Großvater dafür verantwortlich. „Dem Angeklagten wird die Verletzung der Aufsichtspflicht vorgeworfen. Dadurch konnte der Bub unbemerkt in den zu niedrig abgesicherten und rund 1,2 Meter tiefen Teich stürzen“, erklärt Christina Forstner, Sprecherin vom Landesgericht Steyr.

„Im Garten ist alles abgesichert“
Am 30. Dezember des Vorjahres stürzte der Zweijährige in einem unbemerkten Moment in den Fischteich im Garten des elterlichen Hauses in Garsten. Die ältere Schwester konnte ihren Bruder mit einem Sprung ins Wasser noch vorzeitig retten, doch ein paar Tage später starb Tim im Linzer Uniklinikum an den Folgen eines Herzstillstandes aufgrund des Kälteschocks. Der Vater des kleinen Kindes – er war zum Unglückszeitpunkt außer Haus – reagierte im „Krone“-Gespräch geschockt: „Nie hätte ich mir vorstellen können, dass so etwas passiert. Im Garten ist alles abgesichert. Der Teich ist rundherum abgezäunt und die Türe mit einer Kette verriegelt.“

Vergehen der fahrlässigen Tötung
Trotzdem begannen – wie bei jedem Todesfall – die Ermittlungen der Polizei und der Staatsanwaltschaft. Und diese sind nun abgeschlossen. „Der Strafantrag der Staatsanwaltschaft wurde gestellt. Dem Großvater wird das Vergehen der fahrlässigen Tötung vorgeworfen“, so Forstner. Am 2. Juni muss sich der Opa nun am Bezirksgericht Steyr vor einem Einzelrichter erklären. Bei einer Verurteilung droht dem Senior eine Haftstrafe von bis zu einem Jahr.

Ermittlungen nach tödlichem Unfall laufen
In einem weiteren schrecklichen Fall sind die Ermittlungen der Polizei noch nicht abgeschlossen. Am 17. Jänner verlor Camelia P. (33) aus Schwarzenberg am Böhmerwald am Heimweg auf der winterlichen Fahrbahn die Kontrolle über ihren Wagen, prallte frontal gegen einen Baum. Ihr mitfahrender Sohn Patrick (2) starb durch den schweren Aufprall.

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