Liese-Prokop-Memorial

10,17! Sprintsensation von Markus Fuchs

Sport-Mix
26.05.2022 19:52

Markus Fuchs hat mit einem Sensationssprint ein großartiges Liese-Prokop-Memorial in St. Pölten gekrönt! Bei einem zulässigen Rückenwind von 1,8 m/sek stürmte er über 100 m zu kaum für möglich gehaltenen 10,17 Sekunden! Damit rückte er an die zweite Stelle der „ewigen“ österreichischen Bestenliste vor. Nur Andreas Berger, später des Dopings überführt, war mit 10,15 Sekunden jemals schneller. Diesen Rekord stellte Berger bereits am 15. August 1988 in Linz auf. 

„Davon habe ich geträumt, das ist der Lohn meiner harten Arbeit in den vergangenen Jahren. Ich weiß, dass ich noch schneller laufen kann. Ich wusste heute, dass alles zwischen 10,15 und 10,30 möglich ist. Jetzt bin ich mittendrin dabei“, jubelte der 26-Jährige. Vor diesem Meeting hatte Fuchs eine Bestzeit von 10,30 Sekunden, im Vorlauf kam er da bereits in 10,31 nahe heran. Dann aber das Finale! Fuchs lieferte einen nahezu perfekten Lauf ab. Schließlich ließ er sogar den starken Slowaken Jan Volko (10,28) klar stehen.

Der Rückenwind war ideal, mit 1,8 m/sek gerade noch zulässig unter den erlaubten 2,0 m/sek. Der Veranstalter hatte - was regelkonform ist - die Laufrichtung umgedreht, sodass die Sprinter keinen Gegenwind hatten, sondern von dem tollen Rückenwind profitieren konnten. Nach dem Ziel jubelte Fuchs, der inzwischen in Zürich trainiert, grenzenlos, stieß einen Jubelschrei nach dem anderen aus!

„Das ist einfach großartig!“ Jetzt ist er zweitschnellster Österreicher, unglaublich! Andreas Berger war in seiner vom Doping überschatteten Karriere zweimal 10,15 gelaufen. Einmal, wie erwähnt 1988, dann noch einmal 1993 in Kapfenberg. 10,15 Sekunden sind übrigens als Direktqualifikation für die EM in München im August gefordert. Aber auch mit 10,17 sind die Türen für Fuchs schon weit offen!

Lena Pressler läuft Rekord
Einen Rekord, den Fuchs nur knapp verfehlte, hatte zuvor Lena Pressler aufgestellt. Über 400 m Hürden verbesserte sie in 56,73 Sekunden über 400 m Hürden den 34 Jahre alten Rekord von Gerda Haas (56,86) um 13 Hundertstel. „Ich war zwar gut in Form, hätte aber nicht gedacht, dass ich heute den Rekord brechen könnte!“ Nach dem Rekord half sie bei der Ausrichtung des Meetings mit, baute alles mit ab - und war bereit für die obligate Doping-Kontrolle.

Großer Weißhaidinger-Sieg
Fuchs und Pressler sorgten für Furore - aber da konnte auch Lukas Weißhaidinger nicht nachstehen! Österreichs Olympia-Dritter gewann eine international stark besetzte Diskuswurf-Konkurrenz mit 65,98 m - und das bei einem für die Werfer sehr ungünstigen Rückenwind. „Der Wind hat Luki bestimmt drei Meter gekostet“, meinte Trainer Gregor Högler. Kein Wunder, dass Österreichs Leichtathletik-Star selbst auch höchst zufrieden war.

„Die Weite war ausgezeichnet, auch meine Serie. Ich bin sehr, sehr happy. Die Form passt, ich muss nur noch meine Technik weiter verbessern. Es ist kein Geheimnis, dass ich gerne vor heimischem Publikum werfe und die Unterstützung genieße. Es freut mich dass ich mit der Siegerweite von 65,98 m wirklich gut abgeliefert habe. Ich wäre, ehrlich gesagt, heute schon mit 63 oder 64 m zufrieden gewesen.“

Seinen Sieg widmete Luki Veranstalter Gottfried Lammerhuber, der dieses Meeting groß gemacht hatte, aber aus beruflichen Gründen in Zukunft nicht mehr weiterführen kann. Für einen weiteren internationalen Höhepunkt sorgte Pawel Fajdek. Der Pole, viermal in Folge Weltmeister und Olympiadritter von Tokio, gewann den Hammerwurf mit großartigen 79,28 m. Die größte Weite in Österreich blieb aber Johann Lindner, der 1987 in Schwechat 79,70 m geworfen hatte.

„Ewige“ ÖLV-Bestenliste über 100 m:
10,15 (+0,9) - Andreas Berger, Linz, 15.08.1988
10,17 (+1,8) - Markus Fuchs, St. Pölten, 26.05.2022
10,18 (+1,2) - Ryan Moseley, Oslo, 04.06.2010
10,22 (+1,2) - Christoph Pöstinger, Linz, 13.08.1992
10,26 (-0,1) - Martin Lachkovics, Wien, 19.08.2000
10,34 (+0,8) - Thomas Renner, Linz, 05.07.1991
10,34 (+1,2) - Franz Ratzenberger, Linz, 13.08.1992
10,41 (+0,3) - Benjamin Grill, Feldkirch, 30.06.2007
10,42 (+0,2) - Christian Mark, Innsbruck, 18.06.1986
10,44 (+0,6) - Roland Jokl, Judenburg, 29.07.1983

Olaf Brockmann
Olaf Brockmann
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(Bild: KMM)



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