Die professionellen Pflegekräfte gehen auf die Straße, um zu protestieren. Wegen Überlastung. Wie schwer haben es dann erst pflegende Angehörige? Vor Gericht in Wien sitzt eine 50-jährige Tochter, angeklagt wegen Vernachlässigung der zu pflegenden Mutter. Die keine Ausreden sucht, aber Erklärungen findet.
Richter Wolfgang Etl war entsetzt, als er die Fotos der Wohnung im Akt vorfand - „eine Müllhalde“! „Es waren alles ihre Sache und die auch nur zu verrücken, machte sie verrückt!“ Die Tochter tat sich zunehmend schwer: „Wir waren mehr wie Schwestern, ich hab’s übersehen, dass sie älter geworden ist. Und schwierig zu erfassen!“ - „Sie hat sich nichts sagen lassen von Ihnen“, übersetzt Herr Rat.
Nägel schneiden? Unmöglich! Haare kämmen? Undenkbar! Umbetten? Ein Kampf! Das Essen, das die Mutter nicht wollte, versteckte sie unter dem Kopfpolster. Bis die Tochter draufkam, war der Madenbefall da …
Doch es gibt auch Nachdenkliches: „Wie mach ich‘s? Ihr Willen gegen das, was vielleicht richtiger wäre? Es ist ja heute nicht mehr modern, dass man die Alten bei sich behält.“ Man findet mit Diversion, Beobachtungszeitraum zwei Jahre, dann erlischt das Strafverfahren automatisch, das Auslangen.
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