Wer glaubte, dass im Frühling Ruhe in den alpinen Skizirkus einkehren würde, hat sich in diesem Jahr ordentlich getäuscht. Einerseits sorgen die Reformpläne von FIS-Präsident Johan Eliasch für Aufregung, andererseits der Einstieg von Marcel Hirschers Skischmiede „Van Deer“ - die vorerst keine ÖSV-Athleten ausrüsten wird. Jetzt kommen auch noch einige „Jobwechsel“ dazu, die nicht überall gerne gesehen werden...
Vor der Saison 2020/21 kehrte Raphael Hudler - nach einjähriger Pause - als Servicemann zu Katharina Liensberger zurück. „Ich bin total froh, dass Raphi wieder bei mir ist“, sagte die 25-Jährige damals. „Ich weiß genau wie er tickt und er weiß sehr gut wie ich funktioniere. So können wir gemeinsam in die gleiche Richtung arbeiten.“ Mit grandiosem Erfolg! Olympia- und WM-Gold, eine Slalom-Kristallkugel sowie drei Siege (und insgesamt elf Podestplätze) in den vergangenen beiden Weltcupsaisonen sind die Ausbeute des Erfolgsduos.
Das im neuen Winter allerdings getrennte Wege gehen wird. Grund: ÖSV-Poolservicemann Hudler wechselte mit Anfang Mai zu Marcel Hirschers Skischmiede „Van Deer“. Wie vor ihm bereits Sportdirektor Toni Giger - er ist als Red Bull-Angestellter für Marcel Hirschers Projekte zuständig - und Edi Unterberger. Der war zuletzt, in der von Giger aufgebauten, ÖSV-Forschungsabteilung für den Alpinbereich zuständig, gab seine jahrelange Erfahrung an Serviceleute - auch Hudler - weiter.
„Hirscher und sein Team macht es sich einfach, wirbt uns die Leute einfach ab“, ist der neue ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl alles andere als erfreut. „Einerseits ist dieses Vorgehen natürlich legitim, andererseits ist es aber definitiv nicht die feine Art.“ Zumal Hudler nicht der einzige Abgang ist - zwei weitere ÖSV-Servicekoryphäen wechselten mit Ende April ebenfalls zu Van Deer. „Solche Topleute eins zu eins zu ersetzen, ist unmöglich. Die gibt es am freien Markt gar nicht“, unterstreicht Mandl.
Dennoch wird mit Hochdruck daran gearbeitet, für Liensberger rasch eine Top-Lösung zu finden. Ob die bereits in der neuen Woche parat ist, wenn die Göfnerin erstmals nach ihrem Urlaub in Sölden wieder auf Schnee steht, ist aber fraglich.
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