Nun „andere Mittel“

Hungerstreikende vor SPÖ-Zentrale kollabiert

Klima & Umwelt
16.03.2022 18:13

44 Tage lang hatte Martha Krumpeck nichts gegessen und wollte so eine öffentliche Diskussion mit Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) über die Wiener Stadtstraße erreichen. Darum verbrachte sie jeden Tag vor der SPÖ-Zentrale in der Löwelstraße. Am Mittwoch dann der Schock: Krumpeck brach vor der Zentrale zusammen, musste mit der Rettung ins Krankenhaus gebracht werden. Ihren Hungerstreik hat sie nun beendet, ihren Kampf will sie aber weiterführen - „mit anderen Mitteln“.

Wasser, Salz, Vitamine und ein Viertelliter Fruchtsaft pro Tag - das war alles, was Martha Krumpeck seit 1. Februar zu sich nahm. Ihr Protest richtet sich gegen den Bau der Stadtstraße. Doch damit hat sie sich womöglich nun übernommen: Mittwochvormittag brach die Molekularbiologin vor der SPÖ-Zentrale zusammen.

Eine Mitstreiterin war dabei: „Sie wollte gerade die Sachen aus ihrem Koffer nehmen und ist plötzlich umgekippt“, schildert sie. Eine anwesende Passantin, mit der die beiden zuvor gesprochen hatten, lagerte sofort Krumpecks Beine hoch und legte etwas unter ihren Kopf.

Infusionen bekommen
Eine Spaziergängerin wiederum rief die Rettung. Diese war auch binnen weniger Minuten vor Ort. Krumpeck wurde in ein Krankenhaus gebracht. „Sie wird gerade in der Notaufnahme behandelt. Im Moment ist ihr Zustand stabil“, berichtete die Mitstreiterin gegen Mittag. Am späten Nachmittag dann die Entwarnung: „Mir geht es nach Infusionen wieder besser“, sagte Krumpeck in einem Telefonat mit der APA. Zur Beobachtung werde sie die Nacht in der Klinik Ottakring verbringen.

„Werde Kampf fortführen, aber mit anderen Mitteln“
Da sie nicht mehr daran glaube, „die Betonköpfe“ mit ihrer Aktion zu etwas bewegen zu können, beende sie ihren Hungerstreik hiermit: „Ich werde den Kampf fortführen, aber mit anderen Mitteln.“ Ihre Forderung sei „einfach“ gewesen: ein Gespräch über die Stadtautobahn und „andere sinnbefreite Straßenprojekte“ mit Bürgermeister Ludwig und je zwei Personen „beider Seiten“. Wegen der „völligen Reaktionslosigkeit der Politik“ wird sie nun vorsichtig wieder zu essen beginnen, so die Molekularbiologin.

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