Team17 rudert zurück

„Worms“-Entwickler begräbt NFT-Projekt nach Kritik

Spiele
03.02.2022 05:55

Digitale Kunst zu Geld zu machen - das versuchen derzeit viele mittels sogenannter Non-Fungible Tokens, kurz NFTs. Auch die Spieleindustrie hat den Trend erkannt und probiert, ihren Umsatz mit dem Verkauf der digitalen Besitzurkunden weiter anzukurbeln. Die Spieler spielen dabei aber bislang noch nicht mit, wie jetzt auch „Worms“-Entwickler Team17 erfahren musste.

Erst am Montag hatte die britische Spieleschmiede angekündigt, mit „MetaWorms NFT“ „hochwertige“ Sammlerstücke zu seiner erfolgreichen Spieleserie als NFT anbieten zu wollen, und damit Fans die Möglichkeit zu geben, „ein einzigartiges Videospiel-Erinnerungsstück zu besitzen“.

Nur einen Tag später, also am Dienstag, begrub Team17 diese Pläne allerdings auch schon wieder: „Team17 kündigt heute das Ende des NFT-Projekts MetaWorms an“, so der Entwickler in einer kurzen Nachricht auf seiner Website. Man habe die von Team-Mitgliedern, Geschäftspartnern und der Community geäußerten Bedenken vernommen und daher die Entscheidung getroffen, sich aus dem NFT-Bereich zurückzuziehen.

„Verdammte Gaunerei“
Zuvor hatten unter anderem die „Yookaa-Laylee“-Macher von Playtonic Games, „Going Under“-Entwickler Aggro Crab und „Overcooked“-Schöpfer Ghost Town Games das NFT-Projekt ihres Publishers kritisiert. So schrieb Ghost Town Games etwa: „Wir unterstützen NFT nicht. Wir sind der Meinung, dass sie zu große ökologische und soziale Kosten verursachen“. Noch deutlichere Worte fand Aggro Crab: „Wir glauben, dass NFT weder umweltfreundlich noch nützlich sein können und in Wirklichkeit nur eine verdammte Gaunerei sind.“

Kritik an Geldmacherei
Team17 ist nicht die erste Spieleschmiede, deren NFT-Pläne am Widerstand der Gamer scheiterten. Erst Mitte Dezember hatte der ukrainische „S.T.A.L.K.E.R. 2“-Entwickler GSC Game World seine NFT-Ambitionen verworfen, nachdem Fans die Aktion als Geldmacherei kritisiert hatten.

Ubisoft hält trotz Protesten an Idee fest
Nur wenige Tage zuvor hatte der französische Spiele-Publisher Ubisoft für den Verkauf von NFT-Gegenständen in seinem Shooter „Ghost Recon: Breakpoint“ einen Shitstorm kassiert. Anders als Team17 und GSC Game World hält das Unternehmen aber vorerst an seinen NFT-Plänen fest. In einem Interview mit der australischen Finanz-Website „Finder“ erklärte Nicolas Pouard von Ubisoft, von der NFT-Idee „fest überzeugt“ zu sein, die Spieler hätten diese aber noch nicht verstanden.

„Spieler verstehen es noch nicht“
„Im Moment glauben die Spieler aufgrund der aktuellen Situation und des Kontextes von NFTs wirklich, dass es erstens den Planeten zerstört und zweitens nur ein Werkzeug für Spekulationen ist. Aber was wir [bei Ubisoft] zuerst sehen, ist das Endspiel. Es geht darum, den Spielern die Möglichkeit zu geben, ihre Gegenstände weiterzuverkaufen, wenn sie sie nicht mehr brauchen oder das Spiel selbst nicht mehr spielen wollen. Es ist also wirklich für sie. Es ist wirklich vorteilhaft. Aber sie verstehen es im Moment noch nicht.“

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: KMM)
(Bild: krone.at)
(Bild: krone.at)
Kreuzworträtsel (Bild: krone.at)
(Bild: krone.at)



Kostenlose Spiele