Sieben Sportstars, die den am Freitag beginnenden Olympischen Winterspielen in Peking ihren Stempel aufdrücken könnten:
Mikaela Shiffrin (USA/Ski alpin): Mit 18 Jahren war die Ausnahmerennfahrerin in Sotschi bereits zur jüngsten Slalom-Olympiasiegerin avanciert, 2018 in Pyeongchang legte sie Riesentorlauf-Gold und Silber in der Kombination nach. Niemand hat so viele Weltcup-Siege in einer Disziplin gefeiert wie die US-Amerikanerin im Slalom (47). Bei der WM im Vorjahr in Cortina holte Shiffrin vier Medaillen. In Yanqing plant die 26-Jährige Starts in allen fünf Disziplinen - und will dabei den Frauen-Rekord für Olympia-Medaillen im Alpinbereich angreifen, den Janica Kostelic und Anja Pärson mit je sechs halten.
Eileen Gu (China/Ski Freestyle): Seit 2019 geht die in den USA geborene Freestylerin für China an den Start. Die 18-Jährige gilt in der Halfpipe, im Slopestyle und im Big Air als Medaillenkandidatin - und könnte damit zum großen Star der Peking-Spiele werden. Das Skifahren lernte die Tochter einer Chinesin und eines Amerikaners am Lake Tahoe, sie fühlt sich beiden Nationen zugehörig. Gu gilt als Musterschülerin, sie ist Stanford-Studentin und auch als Model tätig. Bei der WM und den X-Games im Vorjahr gewann sie jeweils zwei Goldmedaillen. Acht Weltcupsiege hat sie bereits auf der Habenseite, in der Halfpipe ist sie in dieser Saison noch ungeschlagen.
Yuzuru Hanyu (Japan/Eiskunstlauf): Es gibt nicht viel, das Japans Eiskunstlauf-Star noch nicht gewonnen hat. Zweimal in Folge holte Hanyu zuletzt Olympia-Gold, auch in Peking gilt er als Mitfavorit. Der 27-Jährige könnte als erster Eiskunstläufer seit 1928 dreimal in Serie Olympiasieger werden. 2014 in Sotschi triumphierte er als erster Asiate, vier Jahre später in Pyeongchang wurde er rechtzeitig fit, um nachzulegen. Mittlerweile nennt Hanyu sieben WM-Medaillen, davon zwei in Gold, vier Titel beim Grand-Prix-Finale und 19 Weltrekorde sein Eigen. Sein großer Rivale ist der US-Amerikaner Nathan Chen, der zuletzt dreimal in Serie Weltmeister wurde.
Suzanne Schulting (Niederlande/Short Track): Die 1.000-m-Olympiasiegerin dominiert ihren Sport, seit sie 2018 in Pyeongchang für das erste niederländische Olympia-Gold auf der kurzen Bahn gesorgt hat. Bei der WM im Vorjahr in Dordrecht gewann Schulting als erst zweite Frau alle fünf Bewerbe - darunter auch erstmals in der WM-Geschichte mit der niederländischen Staffel. Einige Topnationen fehlten damals wegen Corona-Bedenken, Schulting gilt in Peking dennoch als Kandidatin für mehrere Goldmedaillen - auch wenn im Short Track aufgrund der harten Duelle auf dem Eis vieles passieren kann.
Marco Odermatt (Schweiz/Ski alpin): Der Schweizer ist nicht nur auf dem besten Weg zum erstmaligen Gewinn der großen Weltcupkugel, er kann auch bei Olympia der große Abräumer werden. Im Riesentorlauf gewann der 24-Jährige vier von fünf Saisonrennen und wurde einmal Zweiter, im Super-G lachte er ebenfalls zweimal von ganz oben. Und spätestens nach den zweiten Plätzen in Bormio, Wengen und Kitzbühel weiß man, dass auch in der Abfahrt nicht mehr viel zum ersten Triumph fehlt. Odermatt besitzt eine schnelle Auffassungsgabe, es werden seine ersten Olympischen Spiele. 2018 fuhr er noch bei der Junioren-WM - und holte dort fünfmal Gold.
Chloe Kim (USA/Snowboard Freestyle): Die US-Amerikanerin war einer der Stars der Spiele 2018 in Pyeongchang. Mit 17 Jahren avancierte sie zur jüngsten Snowboard-Olympiasiegerin der Geschichte. Sie gilt in der Halfpipe auch vier Jahre später als klare Favoritin. Dabei hatte sich Kim, die bereits mit 14 Jahren bei den X-Games triumphiert hatte, nach ihrem historischen Olympia-Gold fast zwei Jahre vom Sport zurückgezogen. Dass sie für ihre zweiten Winterspiele bereit ist, hat Kim aber bereits bewiesen: Die Kalifornierin, deren Eltern aus Südkorea stammen, triumphierte in der Halfpipe sowohl bei den X-Games als auch bei der WM in Aspen.
Johannes Thingnes Bö (Norwegen/Biathlon): Zwölfmal war der 28-Jährige bereits Weltmeister, in Pyeongchang holte er Olympia-Gold im Einzel über 20 km und zweimal Silber mit der Staffel. Der dreimalige Gesamtweltcup-Sieger hat gute Chancen, in Peking Edelmetall nachzulegen: Sein davor großer Konkurrent, Fünffach-Olympiasieger Martin Fourcade, hat seine Karriere 2020 beendet. In dieser Saison ist es für Bö bisher allerdings nicht optimal gelaufen. Erst ein Weltcup-Rennen, den Sprint im Dezember in Annecy, hat der Norweger gewonnen. Erfolgreicher war er in den Staffeln, in denen er auch in China gemeinsam mit seinem älteren Bruder Tarjei antritt.
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