Wanderrouten

Ein Gipfel, zwei Täler und die große Aussicht

Vorarlberg
29.01.2022 19:00

Eine schöne Gipfelwanderung führt vom Kristberg im Silbertal auf das Muttjöchle und schließlich ins Skigebiet Sonnenkopf (Klostertal). Tolle Ausblicke gibt es auf die Montafoner Berge und den Arlberg.

Wer eine sportliche Herausforderung sucht und eine Gipfeltour mit Schneeschuhen unternehmen möchte, der ist im Montafon genau richtig. Vom Silbertal geht es mit der Kristbergbahn hinauf zur Bergstation. Dort werden die Schneeschuhe angeschnallt und man folgt der Markierung „Winterwanderweg/Muttjöchle“.

Die Strecke kann auch mit Tourenski zurückgelegt werden und verlangt nach einer guten Grundkondition. Gleich zu Beginn geht es bergauf durch den Muttwald. Die Strecke ist bis zum Einstieg bei der Langried (Skipiste) gekennzeichnet, danach folgt man den an Bäumen angebrachten Täfelchen mit der Beschriftung „Routenlenkung“ beziehungsweise der Hauptspur, die durch die Baumreihen führt.

Ein Schild mit dem Aufdruck „Respektiere deine Grenzen“ weist darauf hin, im Wald auf dem ausgewiesenen Weg zu bleiben, um das Wild an seinen Rückzugsorten nicht zu stören. Am Kristberg betrifft dies vor allem Rehe und Rotwild. Gerade im Winter ist es besonders wichtig, die Tiere nicht zu stressen. Ausgewiesene Wildruhezonen sollten daher respektiert werden. Das Reh ist die in Europa häufigste und kleinste Art der Hirsche. Ebenso wie beim Rotwild tragen bei den Rehen nur die Böcke, also die männlichen Tiere, ein Geweih. Das Fell ist im Sommer braun-rot bis fahlgelb gefärbt, die Innenseite der Läufe und der Unterbauch sowie das After sind gewöhnlich heller. In der kalten Jahreszeit tragen die Tiere ihr hell- bis dunkelgraues Winterkleid.

Fakten

Typ: mittelschwere Schneeschuhwanderung, die aber auch mit Tourenski möglich ist
reine Gehzeit: rund vier Stunden
Aufstieg: circa 630 Höhenmeter
Ausgangspunkt: Bergstation Kristbergbahn, Silbertal
Anforderung: gute Grundkondition
Ausrüstung: Schneeschuhe, (Teleskop-) Stöcke, winterfeste Schuhe, die in die Bindung der Schneeschuhe passen, LVS-Gerät ratsam, Tagesrucksack, Thermosflasche mit heißem Getränk, Jause, Sonnenschutz, warme Kleidung Einkehrmöglichkeiten: Kristberg - Knappastoba, Panoramagasthof Kristberg; Sonnenkopf - Panoramarestaurant Sonnenkopf Öffentliche
Verkehrsmittel: Buslinie 88 vom Bahnhof Schruns ins Silbertal, Skibus 90 von der Talstation Sonnenkopfbahn in Dalaas; Wetter- und Lawinenlagebericht beachten!

Während des Sommerhalbjahrs lebt das Reh überwiegend einzeln oder in kleinen Gruppen, bestehend aus einer Ricke (weibliches Tier) und ihren Kitzen. Im Winter bilden sie sogenannte Sprünge, die meist mehr als vier Individuen umfassen. Die Wintermonate sind keine leichte Zeit für die Rehe, da es oft schwer ist, Futter zu finden. Wie viele andere Wildtiere auch, schalten die Paarhufer einen Gang zurück und leben sozusagen auf Sparflamme, um möglichst wenig Energie zu verbrauchen.

Ausgeprägter Geruchssinn
Fressbares, dass sich unter der Schneedecke verbirgt, wird mühevoll freigescharrt. Auf dem Speiseplan stehen Gräser, Kräuter, junge Baumtriebe sowie die Blätter von Brombeeren und Himbeeren. Rehe verfügen über einen ausgeprägten Geruchssinn und können einen Menschen auf mehr als 300 Meter Entfernung wittern und so frühzeitig in Deckung gehen. Begegnet man dennoch einem dieser scheuen Waldbewohner, dann gilt es Abstand zu halten und das Naturerlebnis aus der Distanz zu genießen.

Fakten

Kolkrabe (Corvus corax)
Der wissenschaftliche Name für den Rabenvogel setzt sich aus dem lateinischen corvus und dem griechischen corax zusammen, beides bedeutet Rabe. Bei erwachsenen Vögeln ist das Gefieder einfarbig schwarz und je nach Lichteinfall metallisch grün oder blauviolett glänzend. Beine und Schnabel sind ebenfalls schwarz gefärbt. Kolkraben verfügen über eine große Vielfalt an Lautäußerungen - das Repertoire umfasst „mehrsilbige“ an Kolken, Grunzen, Knarren, Rülpsen, Knarren, Sirren bis hin zu hellen Xylophonklängen erinnernde Laute. Kolkraben sind hinsichtlich ihrer Lebensräume recht anpassungsfähig und bewohnen Hochgebirge, Wälder sowie halboffene und offene Landschaften. Die Vögel sind Allesfresser, wobei tierische Anteile in der Nahrung überwiegen. Als angeblicher Schädling der Jagd und Landwirtschaft wurden die Tiere über Jahrhunderte rücksichtslos verfolgt und in manchen Gebieten vollkommen ausgerottet. Aufgrund ihrer Intelligenz und ihres Erscheinungsbildes tauchen Kolkraben schon sehr früh in unterschiedlichsten Kontexten in Mythen und Sagen auf. Wie andere Rabenvögel auch, verfügen sie über einen ausgeprägten Spieltrieb. Typische Spiele sind „Rodeln“ im Schnee oder Schaukeln.

Der Pfad zum Muttjöchle führt rund eindreiviertel Stunden durch die Baumreihen, wodurch einem die Aussicht auf die umliegende Bergwelt zunächst verwehrt bleibt. Auffallend ist die Stille, die über dem winterlichen Wald liegt. Unterbrochen wird diese nur von den eigenen Schritten und den hölzernen Rufen der Kolkraben. Oft sitzt einer der großen, pechschwarzen Vögel hoch oben in einer Baumkrone und beobachtet das Geschehen am Boden. Mit seinen Rufen macht er andere Tiere auf die Anwesenheit von Menschen aufmerksam.

Mit bis zu 67 Zentimetern Körperlänge und einer Flügelspannweite von 115 bis 130 Zentimetern ist der Vertreter aus der Familie der Rabenvögel größer als ein Mäusebussard. Durch menschliche Verfolgung waren Kolkraben bis 1940 in weiten Teilen Europas ausgerottet. Mittlerweile haben sich die Bestände vor allem im westlichen Mitteleuropa wieder einigermaßen erholt. „Kolk“, die erste Silbe des seit dem 16. Jahrhunderts bezeugten Namen für den Rabenvogel, ist vermutlich lautmalerischen Ursprungs, ahmt also den charakteristischen Ruf des Tieres nach.

Beeindruckender Ausblick
Schließlich lichtet sich der Wald und gibt die Sicht frei auf ein beeindruckendes Panorama: Rätikon, Verwall, Silvretta sowie die Lechtaler Alpen und das Montafon sind zu sehen. Groß und gewaltig wirken die Gebirgsketten, klein und filigran dagegen die Gebäude an ihren Hängen und im Tal. Die letzte Etappe bis zum Ziel befindet sich im freien Gelände. Nicht immer ist es einfach, den Weg zu erkennen, da der Wind den Schnee verweht und Spuren verwischt. Doch das hölzerne Gipfelkreuz mit den daran befestigten buddhistischen Gebetsfahnen ist nun bereits sichtbar und bietet eine Orientierungshilfe. Oben angekommen kann man sich ins Gipfelbuch eintragen, eine Bank lädt zur Rast ein.

Für den Abstieg gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man wählt denselben Weg über den Kristberg retour (sinnvoll, wenn das Auto im Silbertal geparkt ist). Wer sich eine Fahrgelegenheit organisiert hat oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, kann über den präparierten Winterwanderweg ins Skigebiet Sonnenkopf absteigen und von dort die Gondel nehmen. Die Talstation liegt in Dalaas (Klostertal), von wo regelmäßig Skibusse verkehren.

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