Wie bei Grippeimpfung

Van Laer rechnet mit jährlicher Auffrischung

Dorothee von Laer

(Bild: APA/Georg Hochmuth)

Werden wir uns in Zukunft alle paar Monate eine neue Schutzimpfung holen müssen? Die Virologin Dorothee Von Laer von der Medizinischen Universität Innsbruck denkt, dass es beim Coronavirus ähnlich verhalten wird, wie bei der Grippeimpfung. Die Expertin geht davon aus, dass eine Covid-19-Auffrischung nur einmal pro Jahr vonnöten sein wird - eine hohe Immunität in der Bevölkerung vorausgesetzt.

Die Medizinerin erklärte gegenüber der „Tiroler Tageszeitung“, sie rechne mit „regelmäßigen, an die aktuelle Variante angepassten Auffrischungsimpfungen jeden Herbst, wenn erst mal über 95 Prozent der Menschen immun sind - durch Infektion oder Impfung“. Der Gründer des Pharmaunternehmens Biontech in Mainz, Ugur Sahin, hatte in der Vergangenheit bereits eine ähnliche Prognose gestellt.

Virologin: Irgendwann werden wir gut mit Corona leben können
Von Laer prognostizierte einen „Zustand“, „wo wir wie bei anderen Infektionskrankheiten mit der Anzahl der Infektionen gut leben können“. Weder das Gesundheitssystem noch die kritische Infrastruktur werde dann durch Infektionen gefährdet sein: „Dieser Zustand ist erreicht, wenn praktisch alle Menschen genesen oder geimpft sind und damit eine Grundimmunität, die zumindest vor schweren Verläufen schützt, aufweisen können.“ Sie hoffte, dass durch die Impfpflicht noch bestehende „Impflücken“ geschlossen werden können.

(Bild: P. Huber)

Die Virusvariante Omikron werde wohl die Intensivstationen nicht „übermäßig“ belasten, sondern die Normalstationen „wieder bis zu den Kapazitätsgrenzen füllen“, meinte die Virologin. Außerdem plädierte sie dafür - wie in Deutschland - den Status „genesen“ von sechs auf drei Monate zu verkürzen. „Wer von den bisherigen Varianten genesen ist, ist kaum gegen Omikron geschützt“, hielt sie fest.