Nachfrage lässt nach

Fassbinder ist einer der Letzten seiner Zunft

Kärnten
08.01.2022 19:00

Einer der letzten Vertreter einer aussterbenden Zunft will bald seine Arbeitsschürze an den Nagel hängen. Der Fassbinder Reinhard Hedenig aus der kleinen Ortschaft Roach bei St. Egyden denkt bereits über die Pension nach. Seit Jahren nimmt das Interesse an seinen Fässern und Bottichen weiter ab.

Das mittlerweile seltene Handwerk hat Reinhard Hedenig von seinem Vater erlernt, der 1949 mit der Fassbinderei begonnen hatte. 1983 hat der Sohn den kleinen Betrieb in Roach übernommen. In den vergangenen Jahren war es aber schwer, von den Einnahmen zu leben. Im Lager türmen sich die Holzfässer in Größen von fünf bis 800 Liter.

Kaum Nachfrage
Doch die werden kaum noch benötigt. In der Weinproduktion werden mittlerweile vorzugsweise Plastikbehälter und Stahltanks verwendet. Hedenig: „Dazu kommt, dass ja kaum noch jemand Most oder Schnaps produziert. Einzig Spezialanfertigungen für Whisky sind noch gefragt.“

Alte Tradition
Der Fassbinder erinnert sich, dass auf den Bauernhöfen früher auch Fleisch und Kraut in Gebinden aus Holz aufbewahrt worden seien. Hedenig: „Das ist lange vorbei, unter anderem auch wegen der strengeren Hygienevorschriften.“ Der 60-Jährige will deshalb seinen Job an den Nagel hängen. Beide Söhne haben die HTL abgeschlossen und gehen andere Wege.

Hermann Sobe

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