Slalom-Weltcup

Vlhova gewinnt in Zagreb, Liensberger Dritte

Wintersport
04.01.2022 17:36

Petra Vlhova hat am Dienstag den Hattrick von Zagreb geschafft: Die Slowakin gewann - wie in den beiden Vorjahren - den Frauen-Slalom im alpinen Ski-Weltcup am Zagreber Hausberg Sljeme. Die 26-Jährige ließ sich weder vom warmen Wetter, dem starken Wind noch von der Laub bedeckten Piste ablenken und siegte mit einer halben Sekunde Vorsprung vor Mikaela Shiffrin. Weltmeisterin Katharina Liensberger wies als Dritte bereits 2,11 Sekunden Rückstand auf.

Vlhova nutzte in Lauf eins die Startnummer eins perfekt zu einem respektablen Vorsprung, den sie auch im zweiten nicht mehr hergab. Und das obwohl Shiffrin, die nach ihrer Corona-Infektion wieder starten konnte, einen starken und überlegten zweiten Lauf hinlegte. Der Rückstand von Liensberger erklärte sich mit einem schweren Schnitzer zu Beginn des zweiten Laufes, wo es die Vorarlbergerin nach einem schweren, pistenbedingten Schlag aushob. Mit Wut im Bauch meisterte die Vorarlbergerin jedoch den Rest des Hanges und fuhr noch aufs Podest.

Katharina Liensberger (Bild: GEPA pictures)
Katharina Liensberger

Hervorragende Sechste wurde - wie kürzlich in Lienz - Katharina Gallhuber. Sie verbesserte sich im Finale mit einer soliden Fahrt von Rang 13 um sieben Plätze und wurde damit zweitbeste Österreicherin. Katharina Truppe belegte den 16. Platz (+3,90 Sekunden), Katharina Huber kam auf Rang 22, während Chiara Mair und Marie-Therese Sporer im zweiten Durchgang ausrutschten und ausfielen. Keine Weltcup-Punkte gab es auch für die Tirolerin Bernadette Lorenz, die bereits im ersten Lauf ausschied.

Petra Vlhova (Bild: GEPA pictures)
Petra Vlhova

Das Zagreb-Stockerl bildet auch die Disziplinen-Wertung ab: Im Slalom-Weltcup hält Vlhova nach fünf Rennen bei 480 Zählern, dahinter folgen Shiffrin mit 340 und Liensberger mit 262. Im Gesamt-Weltcup wiederum hat der US-Star mit 830 Punkten die Nase vorne, Vlhova ist mit 715 Zählern Zweite vor Sofia Goggia aus Italien (657).

Katharina Liensberger (Bild: GEPA )
Katharina Liensberger

Die meisten Athletinnen hatten große Probleme mit der immer schlechter werdenden Piste, auch die Topfahrerinnen kamen bei weitem nicht fehlerlos durch, so auch Liensberger. Nach dem Fehler habe sie gedacht, „jetzt muss ich den Turbo zünden“, sagte die 24-jährige im Ziel. „Es war am Limit. Ich habe voll riskiert. Es war überraschend für mich, dass ich im Kurs geblieben bin. Ich habe einfach alles gegeben, und dass es jetzt für ein Podium reicht, ist unglaublich.“

Auch für Gallhuber gab es in Zagreb ein sportliches Happy End: „Jeder gute Lauf, jedes gute Rennen gibt Selbstvertrauen. Es waren heute ganz andere Bedingungen, auch da habe ich gesehen, dass ich schnell sein kann. Es war definitiv ein Fight.“ Auf die widrigen Bedingungen angesprochen meinte die 24-jährige Niederösterreicherin: „Wir sind ein Freiluftsport, man muss es nehmen, wie es ist und das Beste draus machen. An so viel Laub auf einer Piste kann ich mich nicht erinnern, aber es gibt immer ein erstes Mal.“

Truppe gestand im Ziel ihre liebe Mühe. „Das ist definitiv der Untergrund, wo ich noch viel arbeiten muss, um das perfekte Material zu finden. Ich habe mich da runter schon oft viel besser gefühlt. So eine dreckige Piste habe ich noch nie gehabt, das war definitiv ein harter Tag.“

Auf sich aufmerksam machte unterdessen die Kanadierin Ali Nullmeyer. Die 23-jährige wurde - offenbar unbeeindruckt von Wetter und Piste - mit Laufbestzeit im Finale Gesamt-Fünfte und erzielte somit ihr bestes Resultat im Ski-Weltcup.

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(Bild: KMM)



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