89-facher Mordversuch

In Umzug gerast: Lebenslang für deutschen Lenker

Ausland
16.12.2021 11:40

Urteil im Prozess um die Autoattacke auf einen Faschingsumzug in Hessen im Februar 2020: Der Angeklagte wurde des 89-fachen Mordversuchs schuldig gesprochen, er muss nun eine lebenslange Haftstrafe verbüßen. Das Landgericht Kassel verurteilte den heute 31-jährigen Deutschen am Donnerstag wegen 88-fachen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung und in einem Fall wegen versuchten Mordes sowie wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.

Das Gericht stellte zudem die besondere Schwere der Schuld fest. Am Ende der Haftzeit wird daher die Gefährlichkeit des Täters in einer weiteren Hauptverhandlung geprüft. Dabei wird auch das Verhalten in der Haft berücksichtigt und ein psychologisches Gutachten in Auftrag gegeben. Führerschein und Fahrzeug des Mannes werden eingezogen.

Tatmotiv bis zuletzt unklar
Der Mann fuhr nach Überzeugung des Gerichts am 24. Februar 2020 vorsätzlich mit einem Auto in den Karnevalsumzug im nordhessischen Volkmarsen (Landkreis Waldeck-Frankenberg) und verletzte dabei mindestens 88 Menschen, darunter 26 Kinder, teilweise schwer. Der Angeklagte hatte in dem Verfahren vor dem Landgericht beharrlich geschwiegen, bis zuletzt blieb unklar, warum er die Tat begangen hat.

Staatsanwaltschaft und Nebenkläger-Vertreter hatten eine lebenslange Freiheitsstrafe mit dem Vorbehalt anschließender Sicherungsverwahrung sowie die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld gefordert. Die Verteidigung hatte für eine mildere Strafe als die geforderte Höchststrafe plädiert, da es sich um versuchten und nicht vollendeten Mord gehandelt habe.

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