Selbst von einem barrierefreiem Burgenland ist man hierzulande noch weit entfernt, wie Erfahrungen des ehemaligen Paralympicssiegers Georg Tischler (Grüne) zeigen: „Wenn du im Rollstuhl sitzt, kannst du nur dann am öffentlichen Leben teilnehmen, wenn du die Sicherheit hast, dass du barrierefreien Zugang zu Toiletten hast. Diese Sicherheit haben wir oft nicht. Sei es in Tourismusbetrieben oder beim Arzt.“
Ausbeutung im Berufsleben
Nur rund 130 der 600 einstellungspflichtigen Betriebe im Burgenland beschäftigen im Jahr 2019 Betroffene: Sie kaufen sich lieber mithilfe der „Ausgleichstaxe“ frei. In heimischen Tageswerkstätten sind hingegen 20.000 Menschen mit Behinderung angestellt. Dafür erhalten sie jedoch lediglich Taschengeld und sind weder kranken- noch pensionsversichert.
„Die Ausgleichstaxe sollte daher mindestens auf die Höhe des für den jeweiligen Betrieb geltenden niedrigsten Kollektivvertragslohn für Vollzeit erhöht werden. Außerdem sollten Unternehmen, die nicht ausreichend Menschen mit Behinderung einstellen, keine öffentlichen Förderungen mehr erhalten“, fordert AK-Expertin Gabi Tremmel-Yakali.
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